Tutzing:Günstige Wohnungen

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Am Kallerbach soll der Quadratmeter maximal zehn Euro kosten

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Tutzing

Das soziale Wohnprojekt am Kallerbach in Tutzing ist einen Schritt weiter. Auf dem 12 800 Quadratmeter großen Areal am südlichen Ortsrand von Tutzing will der Verband Wohnen im Kreis Starnberg 70 neue Wohnungen bauen. Mehrheitlich befürwortete der Tutzinger Bauausschuss am Dienstag den Entwurf zur nötigen Änderung des Bebauungsplans. Einzig Christine Nimbach (Grüne) stimmte gegen den Beschluss. Sie äußerte ihr Bedauern, dass die Gemeinde nicht die Chance ergreife, das Projekt in ein Einheimischenmodell umzuwandeln. "Die Einheimischen warten darauf", sagte sie.

Den Kostenrahmen von durchschnittlich 283 000 Euro pro Wohnung ohne Grund sowie den vom Zweckverband derzeit angedachten Mietpreis zwischen 7,50 und zehn Euro pro Quadratmeter kritisierte Nimbach als zu hoch für einen sozialen Wohnungsbau. Zweite Bürgermeisterin Elisabeth Dörrenberg (CSU), die die Sitzung für den erkrankten Rathauschef Rudolf Krug leitete, wies die Vorwürfe als "nicht berechtigt" zurück. Es fehle nicht nur an Wohnraum für Einheimische, sondern auch für Mitarbeiter des örtlichen Gewerbes. Am Kallerbach würde bezahlbarer Wohnraum für alle geschaffen, der darüber hinaus auch behindertengerecht sei. Die Zusammenarbeit mit dem Verband Wohnen lobte sie als ausgezeichnet. Laut Georg Schuster (ÖDP) liegen die Mieten in der Gemeinde derzeit bei rund 16 Euro pro Quadratmeter. Wenn der Verband Mieten bis zu maximal zehn Euro verlange, könne von hohen Preisen nicht die Rede sein. Da sich das Grundstück nicht im Eigentum der Gemeinde befinde, kann das Projekt seiner Meinung nach nicht in ein Einheimischenmodell umgewandelt werden. "Ich bin so was von froh, dass das verwirklicht wird", beendete Thomas Parsdorfer (CSU) die Debatte.

Bei dem 20-Millionen-Projekt handelt es sich um frei finanzierte Wohnungen, die zum Teil auch als Sozialwohnungen angeboten werden. Die 70 Wohneinheiten sollen in fünf jeweils zwei- bis dreigeschossigen Gebäuden am Hang entstehen. Sie werden über mehrere Zufahrten von der Hauptstraße aus erschlossen. In einer Tiefgarage sollen 70 Stellplätze gebaut werden. Der Zweckverband hatte für das Projekt einen Wettbewerb ausgelobt. Laut Ortsplaner Professor Florian Burgstaller ist der Bebauungsplanentwurf in enger Abstimmung mit dem Zweckverband umgesetzt worden. Wann es mit dem Bau losgehen soll, kam am Dienstag nicht zur Sprache. Ursprünglich war der Baubeginn für 2017 angekündigt. Das Gelände ist bereits gerodet.

© SZ vom 29.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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