Tutzing:Furcht vor Millionenkosten

Gemeinderat lehnt Antrag auf Herabstufung der Hauptstraße ab

Die Tutzinger Liste hatte es schon geahnt: Ihr Vorstoß, die Hauptstraße von einer Staatsstraße zu einer Gemeindeverbindungsstraße herabstufen zu lassen, könnte "allein aus Kostengründen wohl unerwünscht sein", wie die Gruppierung in ihrem Antrag schrieb. Dennoch wollte Gemeinderat Wolfgang Behrens-Ramberg das Thema aus dem Bürgerforum vom April aufgreifen. Von einem Bescheid versprach man sich Klärung, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssten für eine Herabstufung, die aber gegenwärtig - noch - nicht erfüllt seien. In der ausführlichen Debatte, in der sich am Dienstag jeder der 18 anwesenden Gemeinderäte meldete, überwogen die ablehnenden Stimmen. Tenor: Mitten in der konkreten Planungsphase für die Umgestaltung der Hauptstraße komme der Antrag "zur Unzeit", so Thomas Parstofer (CSU). Denn von den geschätzten zehn Millionen Euro Kosten übernimmt das Staatliche Straßenbauamt Weilheim als Träger der Staatsstraße den überwiegenden Teil. Bei einer Herabstufung müssten das immer noch klamme Tutzing und die Anlieger erheblich mehr zahlen. "Ein Schildbürgerstreich jetzt und eine Unverschämtheit für die Bürger", betonte Parstorfer. Gemäß einer Zählung - vom Jahr 2004, weshalb sich Georg Schuster (ÖDP) neuere Zahlen wünscht - ist der Verkehr zu 70 Prozent hausgemacht. Christine Nimbach (Grüne) forderte, für eine Verkehrsberuhigung den ÖPNV mehr einzubinden. Mit 15 zu drei wurde der Antrag abgelehnt. Man könne wieder darüber reden, wenn der Umbau nach 2020 fertig sei, hieß es mehrfach.

© SZ vom 13.07.2017 / manu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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