Tutzing:Disput um Rolltreppe

Soll der Bauausschuss einen Beschluss revidieren, weil einige Mitglieder im Nachhinein feststellen, dass ein Detail die ganze Fassade verschandelt? Oder setzt die Gemeinde damit ihre Glaubwürdigkeit aufs Spiel? Darum ging es im Kern bei der noch einmal aufgerollten Debatte um die geplante Außenrolltreppe am Einkaufszentrum Lindemannstraße. Für den Drogeriemarkt, der über den Tengelmann in den 1. Stock ziehen will, hatte das Gremium bereits eine eingehauste, 25 Meter lange und von der Fassade abgerückte Rolltreppe genehmigt. Für Hellmut Kirchner (FDP) ein Graus. "Die ganze Fassade ist beim Teufel", fand er in der letzten Bauausschusssitzung vor der Sommerpause und plädierte für ein "Nein". CSU-Kollege Ernst Lindl pflichtete ihm bei: "Das wird wohl extrem greislich." Der "Rollsteig", wie er im Behördendeutsch heißt, wird schon deshalb für überflüssig gehalten, weil es zusätzlich zur Treppe einen Innenlift gibt. Dagegen hielt Bürgermeister Rudolf Krug (ÖDP), dass sich der Gemeinderat unglaubwürdig mache, wenn er Beschlüsse wieder zurücknehme. Baureferent Wolfgang Marchner (Bürger für Tutzing) argumentierte, dass ein Gewerbe im 1. Stock überhaupt nur mit einer Rolltreppe funktioniere - zumal in Tutzing mit vielen älteren Bürgern. Das überzeugte die Mehrheit. Die Rolltreppe kann kommen.

© SZ vom 10.08.2016 / manu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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