Eine böse Überraschung haben etwa hundert Fahrgäste eines Regionalzuges am Dienstagabend erlebt auf ihrer Fahrt von München nach Mittenwald: Wegen einer nächtlichen Baustelle mussten sie gegen 23 Uhr bereits in Tutzing aussteigen und warteten dann vergebens auf Ersatzbusse, die sie weiter nach Weilheim bringen sollten. Doch die Busse kamen einfach nicht, sondern nur vereinzelt Taxen, die kurzfristig als Nothilfe von der Bahn bestellt worden waren. Diese Panne bestätigte am Mittwoch ein Bahnsprecher und bedauerte die "Störung". Eigentlich seien die Ersatzbusse eines Subunternehmers für jeweils drei Regionalzüge in beiden Richtungen auf der Strecke bis zum Freitagmorgen längst über den Regionalverkehr Oberbayern (RVO) bestellt worden. Der Unternehmer habe aber versehentlich erst den Mittwoch als Einsatzbeginn eingeplant, erklärte der Bahnsprecher. Die Firma habe nun "hoch und heilig versprochen", dass jetzt bis zum Freitag alles funktioniere.
Viele Fahrgäste seien empört gewesen, dass kein Ersatzbus in der Nacht am Tutzinger Bahnhof gewartet hatte, berichtete ein Ehepaar aus Seehausen, das ebenfalls keinen Anschluss mehr hatte. Die Rentner riefen deshalb ihren Schwiegersohn in Weilheim an, der sie abholte und nach Hause brachte. Der Weilheimer nahm in seinem großen Wagen auch gleich noch eine spanische Familie mit, die nach Murnau fahren musste. Auch die Schaffner waren offenbar von der Situation in Tutzing überrascht und sollen schnell 20 bis 30 Taxen für den Pendelverkehr nach Weilheim für die Nacht geordert haben - was eben so nicht geplant gewesen sei.