Tutzing:Austritt aus der CSU

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Claus Piesch sieht sich bei der Bürgermeisterkandidatur ausgebootet. (Foto: oh)

Claus Piesch kehrt der Partei als stellvertretender Ortsvorsitzender den Rücken. Er fühlt sich brüskiert

Aus der Wahl um die Nachfolge des verstorbenen Bürgermeisteres Rudolf Krug an der Tutzinger Rathausspitze hat Claus Piesch persönliche Konsequenzen gezogen: Der stellvertretende CSU-Ortsvorsitzende legte alle seine Ämter nieder und trat aus der Partei aus. Der 49-jährige Berufsoffizier hatte selbst Ambitionen für den Posten des Ersten Bürgermeisters angemeldet, war in einer Kampfabstimmung um die Kandidatur aber Florian Schotter unterlegen. Was ihn wurmte war seinen Worten zufolge nicht die Niederlage selbst, sondern wie sich der Ortsvorstand rund um die Aufstellungsversammlung im Oktober verhalten habe. Piesch: "Das war kein offener Umgang. Da ist einiges im Hintergrund gelaufen, was nicht schön war." Die Tutzinger CSU-Spitze um Vorstand Thomas Parstorfer hatte Schotter favorisiert. Der war erst kurz zuvor der CSU beigetreten.

Warum er seinen Austritt erst nach der Wahl Ende Februar erklärt hat, begründet Piesch damit, dass er in der Wahlkampfphase gegenüber Schotter habe "fair" sein wollen. "Der kann ja nichts dafür." Piesch spricht von einer längeren Entfremdungsphase, in der er sich in der Partei "nicht mehr zu Hause gefühlt" habe. 90 Prozent der Arbeit im Vorstand sei Organisatorisches, nur zehn Prozent Inhaltlich-Politisches, kritisiert er.

Piesch, der auch Vorsitzender des Kreisjugendrings ist, war 2005 in die CSU eingetreten, engagierte sich viele Jahre als Schriftführer, seit 2014 als stellvertretender Vorsitzender. Zudem war er Beisitzer im Kreisvorstand und stellvertretender Kreisvorsitzender im Arbeitskreis Außen- und Sicherheitspolitik der CSU. Er erledigte in Wahlkämpfen viel Kärrnerarbeit für die CSU vom Plakatieren bis zur Wahlkampfzeitung "Blickpunkt", kommt aber beim Wähler nicht so richtig an. Bei Kommunalwahlen schaffte er es weder 2008 noch 2014 in den Gemeinderat. Bis zur Wahl 2020 will er sich überlegen, ob er für eine andere Partei antritt.

© SZ vom 08.03.2018 / manu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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