Tutzing:Auch Pfitzner kandidiert

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(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Grüner bewirbt sich um Bürgermeisteramt

Von Patrizia Steipe, Tutzing

Am 14. Januar 2018 werden sich drei Kandidaten für das Amt des Tutzinger Bürgermeisters bewerben. Die Grünen haben nun einstimmig Kreis- und Gemeinderat Bernd Pfitzner als Kandidaten nominiert. Er wird sich wie Marlene Greinwald (Freie Wähler) und Florian Schotter (CSU) zur Wahl stellen, um die Nachfolge des verstorbenen Rudolf Krug (ödp) anzutreten. "Ich möchte den Tutzingern eine Alternative bieten", erklärte der Wirtschaftsmathematiker bei der Aufstellungsversammlung im Tutzinger Hof. Insgesamt waren fünf der zehn Ortsverbandsmitglieder zur Wahl erschienen, zur Unterstützung waren aber auch einige Kreistags- und Gemeinderatskollegen aus dem Landkreis Starnberg anwesend.

Als Kernkompetenzen eines Bürgermeisters nannte Pfitzer: "Man muss moderieren können und man muss Lösungen finden". Beides mache er täglich in seinem Beruf, für "sein" Tutzing habe er bereits "viele Ideen", meinte Pfitzner. So sei er beispielsweise gegen einen Bürgersaal-Neubau. Stattdessen regte er an, Räume im Andechser Hof für solche Zwecke anzumieten. Applaus bekam das Grünen-Mitglied für sein Verkehrskonzept. Am liebsten hätte er "Tempo 30 in der Hauptstraße" - zumindest aber zwischen Bahngleisen und See, Lindemann- und Oskar-Schüler-Straße. "Aber die Gesetzgebung ist gegen uns", bedauerte Pfitzner, der trotzdem nicht locker lassen will.

Bezahlbarer Wohnraum, Kinderbetreuungsplätze gegen Baurecht quasi als Wertabschöpfung, gebundene Ganztagesklassen an der Mittelschule und bessere Busverbindungen sind weitere Punkte. Auf Pfitzners Programm stehen aber auch kleinere Maßnahmen wie mehr Radständer am Bahnhof. Sorgen bereitet ihm die Abwanderung von jungen Leuten aus der Gemeinde, die sich die teuren Wohnungen nicht mehr leisten können: "Sie werden rausgedrängt. Bald haben wir nur noch die ganz alten Menschen", befürchtet der Bürgermeister-Kandidat, der sich besonders für die Jugend einsetzen möchte. "Der Spirit in Tutzing ist nicht grün", bedauert er.

Der 49-Jährige lebt seit zwölf Jahren in Tutzing, ist verheiratet und hat eine dreijährige Tochter."Man kennt mich hier schon", hat er festgestellt. Zu seinen Hobbys zählen Bergwandern, Kajakfahren, Kochen und Reisen. Dabei sucht er sich ausgefallene Reiseziele wie beispielsweise Grönland aus. Bei den Grünen ist er seit zehn Jahren. Seit 2014 unterstützt er im Gemeinderat Christine Nimbach als zweiter Grünen-Vertreter. Bei der jüngsten Kommunalwahl hatte er auch als Landrat kandidiert: In Tutzing habe er sich damals immerhin 17 Prozent aller Stimmen geholt, freut sich Pfitzner.

Ob die Bewerber-Riege bis zur Bürgermeisterwahl noch größer werden wird, ist noch offen. Die ödp hat zwar bereits Marlene Greinwald ihre Unterstützung zugesichert, aber bei einer Wahl für einen hauptberuflichen Bürgermeister könnten im Prinzip auch Bewerber von außerhalb der Gemeinde mitmachen, erklärte der Gautinger Jürgen Schade, der die Versammlung geleitet hatte.

© SZ vom 02.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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