Tutzing:260 Anwärter für Betreutes Wohnen

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Ambulante Krankenpflege plant Haus mit Millionen-Stiftung

Viele ältere Tutzinger würden gern in eine Einrichtung mit Betreutem Wohnen am Ort einziehen. Das Interesse ist allerdings wesentlich größer als das Angebot. Allein für das Betreute Wohnen in der Bräuhausstraße 3, das der Verein Ambulante Krankenpflege Tutzing anbietet, standen zum Jahresende 260 Interessenten - darunter sogar etliche Nicht-Tutzinger - auf einer Warteliste im Rathaus. "Die Chancen sind gering", bedauert der Geschäftsführer der Ambulanten Krankenpflege, Armin Heil. Frei werde eine der 33 Wohnungen, darunter einige Zwei- und Dreizimmerwohnungen, eigentlich nur, wenn ein Bewohner sterbe. 43 Männer und Frauen wohnen derzeit in dem Haus an der Bräuhausstraße. "Es freut uns, dass das so gefragt ist", sagt Heil. Auch die im Mai 2017 eröffnete Tagespflege im Quinthaus sei sehr gefragt, es gäbe ebenfalls eine Warteliste.

Mit einem weiteren Projekt will der Verein dem hohen Bedarf für Senioren gerechte Einrichtungen in Tutzing entgegen kommen. In seinem Weihnachtsbrief an die 1200 Mitglieder kündigt der Verein ein Haus an, das über die Theresia Petsch Stiftung realisiert werden soll. Die Vision sei, Angebote für Betreutes Wohnen, Kurzzeit- und Tagespflege unter einem Dach zu vereinen, so der Geschäftsführer. Wer allerdings kurzfristig darauf Hoffnung setzt, muss sich gedulden. Frühestens in drei Jahren, also 2020, sei mit der Fertigstellung zu rechnen. Derzeit wartet man erst noch darauf, dass die Stiftung offiziell genehmigt wird. Die Unterlagen liegen bei der Bischöflichen Finanzkammer der Erzdiözese Augsburg und beim Bayerischen Kultusministerium. Die Tutzinger Witwe Theresa Petsch war im Mai 2016 verstorben, kinderlos und sehr vermögend. Bis zuletzt lebte sie in ihrem Haus, betreut von der Ambulanten Krankenpflege. Aus Dank und mit der Auflage, den Nachlass für alte und pflegebedürftige Tutzinger zu verwenden, hat sie der Ambulanten Krankenpflege als Alleinerbin zehn Millionen Euro sowie ein 3000 Quadratmeter großes Grundstück vererbt. Dieses Grundstück an einer engen, privaten Stichstraße ist jedoch nicht für eine stark frequentierte Einrichtung geeignet. "Die Lage ist schwierig", betont Heil. Man führe daher derzeit Verhandlungen, um ein passendes Areal zu finden.

© SZ vom 03.01.2018 / manu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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