SZ-Talentiade:Erfolgreiches Indianer-Duo

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Die Nachwuchs-Indianer aus dem Würmtal stellen zwei aktuelle Nationalspieler für das deutsche Baseball-Team. (Foto: oh)

Elias Huber und Philipp Kleehaupt aus Gauting haben mit Baseball bei den Indians angefangen - nun spielen sie im Nationalteam

Von Dietrich Mauersberg, Gauting

Der elfjährige Elisas Huber und der ein Jahr ältere Philipp Kleehaupt haben viele Gemeinsamkeiten: Beide wohnen in Gauting, beide gehen aufs Gautinger Otto-von-Taube-Gymnasium - Elias in die fünfte, Philipp in die sechste Klasse - und auch die Tatsache, dass sie heuer an der Baseball-Schüler-EM und WM teilnehmen werden, verbindet das Duo. Einen Dauerstreitpunkt gibt es aber: Elias Huber ist Fußball-Fan der Münchner "Löwen", Philipp hingegen drückt dem deutschen Rekordmeister FC Bayern die Daumen.

Elias Huber spielt seit seinem sechsten Lebensjahr Baseball. Dieser Sport spielt im Elternhaus eine große Rolle: Vater Bernhard Huber hat 1992 den langjährigen Erstligisten Gauting Indians mitgegründet und ist auch heute noch mit 45 Jahren Leitwolf des Zweitliga-Wiederaufsteigers. Philipp Kleehaupt wurde vor vier Jahren angeworben, nachdem Indians-Talentscouts in den örtlichen Schulen vorstellig geworden waren. Das Ballgefühl hat ihm der Vater vererbt, der als Jugendlicher Fußballer bei 1860 und FC Bayern gewesen ist.

Kleehaupt wie Huber haben bei den Gauting Indians in den vergangenen Jahren in den Nachwuchsteams sämtliche Vorstufen zum Baseball durchlaufen: Teeball, Tossball und Schüler-Live-Pitching. Kleehaupt agiert zumeist als Catcher und auf der First-Base-Position. Huber übernimmt in der Regel die Jobs eines Pitchers oder Short-Stops. Beide waren maßgeblich daran beteiligt, dass die Indians-Schüler 2016 Bayerischer Vizemeister hinter Abonnementssieger Regensburg geworden sind. Dass beide Gautinger richtig Muckis haben, beweisen Leistungen im Schlagballweitwurf (80 Gramm) mit Bestweiten von jeweils 65 Metern.

"Wir trainieren eigentlich täglich", sagt Elias. Vier Einheiten absolvieren sie im Verein, davon die Hälfte bei den Erwachsenen. Hinzu kommen noch zwei wöchentliche private Zusatzschichten. Am Wochenende steht in der Regel weiterhin ein Punktspiel auf dem Programm. Die Trainer achten indes darauf, dass immer nur eine begrenzte Anzahl von Übungswürfen auf dem Programm steht, um frühzeitige Überlastung von Knochen und Sehnen im Wurfarm zu vermeiden.

Die konstanten Leistungen der jungen Indianer blieben auch überregional nicht unbemerkt. Beide wurden zu Sichtungslehrgängen des nationalen Verbands eingeladen. Aus anfänglich 43 Kandidaten wurden letztlich jene 16 Spieler ausgewählt, die Deutschland Anfang Juli bei der Schüler-EM in Utrecht und Ende Juli bei der WM in Taiwan vertreten werden. Huber wurde auf Anhieb nominiert. Kleehaupt räumt ein, dass die Sache bei ihm knapper gewesen ist. "Ich habe an diesen Tagen schon mehrfach im Internet geschaut, ob mein Name nun doch in der Kaderliste auftaucht oder nicht."

Ende Mai werden beide unter Leitung von Chefcoach George Bull an einem Vorbereitungslehrgang mit Testspielen - unter anderem gegen die Niederlande und Frankreich - teilnehmen. "Da freuen wir uns schon drauf. Wir bekommen dort dann auch unsere Nationaltrikots", erklärt Huber, der nebenbei noch Fußball spielt beim Gautinger SC. Kleehaupt hat eher musikalische Hobbys: Er spielt Klavier und Posaune. Beide träumen davon, als Baseball-Profis Geld zu verdienen.

Innerhalb der Familie Huber gibt es eine Zielsetzung: in drei Jahren darf der Junior bei den Erwachsenen mitspielen, solange will auch der Senior aktiv bleiben, damit sie dann gemeinsam in einem Team antreten können. "Das wäre geil", sagt Elias Huber.

© SZ vom 27.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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