Stockdorf:Webasto plädiert für offene Märkte

Von Otto Fritscher, Stockdorf

Viele deutsche Unternehmen, die ihre Produkte in die USA exportieren, sind verunsichert. US-Präsident Donald Trump hat hohe Strafzölle angedroht, für den Fall, dass die Firmen nicht in den USA produzieren sollten. Einer der weltgrößten Automobilzulieferer, die Stockdorfer Firma Webasto, hat drei Standorte in den USA. Wie reagiert die Firma auf die bisher noch sehr unklare Wirtschaftspolitik von Donald Trump? Antworten gibt Holger Engelmann, der Vorstandsvorsitzende der Webasto SE.

"Für Webasto zählt vor allem die Nähe zum Kunden. Daher gilt: Wir produzieren im Markt für den jeweiligen Markt. Und wir arbeiten dabei vor allem mit lokalen Zulieferern zusammen. Vor diesem Hintergrund würden uns die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Strafzölle auf Importe aus Mexiko kaum betreffen", erklärt Engelmann der Starnberger SZ. Webasto produziert in zwei mexikanischen Werken in Irapuato und Puebla derzeit vor allem für Standorte von Automobilherstellern in Mexiko und Brasilien. Lediglich einige Bauteile für Cabrioverdecke, die in den USA endmontiert werden, kommen aus dem Werk Puebla. "Wir schätzen unsere Kollegen in Mexiko übrigens sehr. Deren freundliche und offene Art ist für Webasto sehr bereichernd", sagt Engelmann. An den US-Standorten Rochester Hills, Lexington und Plymouth werden Dachsysteme für den US-Markt produziert. "Unabhängig davon sieht Webasto als international tätiges Unternehmen protektionistische Überlegungen grundsätzlich kritisch. Eine globalisierte Industrie mit weltweit verzahnten Produktions- und Lieferketten braucht offene Märkte. Handelsschranken sind für die wirtschaftliche Entwicklung jedes Landes mittel- und langfristig schädlich", sagt Holger Engelmann.

© SZ vom 11.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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