Starnberger See:Mit der Spritze gegen die Mücken

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In Berg überlegt man, die Plagegeister intensiv zu bekämpfen.

Otto Fritscher, Berg

Es ist ein Thema, das alle paar Jahre wieder in Berg auftaucht: Angesichts der Mückenplage, die im vergangenen Sommer im Gemeindebereich geherrscht hat, überlegt die Gemeinde erneut, die Brutstätten der Mücken, die vor allem im unzugänglichen Ebrach-Filz zwischen Weipertshausen und Höhenrain vermutet werden, mit einem biologischen Schädlingsbekämpfungsmittel zu besprühen. Vom Hubschrauber aus, wie andernorts üblich, sei in Berg nicht möglich und sinnvoll, da schon beim letzten Mal sowohl das Landratsamt, der Bund Naturschutz und die Bayerischen Staatsforste als Grundeigentümer dies abgelehnt hätten, sagt Bürgermeister Rupert Monn. Nun will man es eine Nummer kleiner versuchen: Mit einer Tragspritze, die ein Mann auf dem Rücken trägt, will man das Mittel Bti (Bacillus thruringiensis var. israelensis, ein Bakterium, das gegen Mückenlarven wirkt) nun im Ebrach-Filz ausbringen. Das Problem dabei: Es handelt sich um ein Gebiet im Bereich des Lüßbach-Staubeckens, das mindestens 150 Hektar groß ist. "Ob dieses händische Ausbringen Erfolg haben kann, bezweifle ich", sagte Bergs Bürgermeister Rupert Monn nach der Gemeinderatssitzung zur SZ. Angesichts der Größe des Filzes sei "dieses Unterfangen unrealistisch". Zudem sei das Gelände äußerst schwer zugänglich. Er werde sich aber mit einem Biologen in den nächsten Wochen selbst aufmachen, um im Filz die Wirksamkeit einer Rückenspritze zu begutachten. Fraglich bleibt indes, ob die Naturschutzbehörden dem Ansinnen der Gemeinde diesmal zustimmen werden. "Vom Hubschrauber aus sprühen wir das Mittel auf gar keinen Fall, weil wir da die Zustimmung von mehreren Grundstücksbesitzern bräuchten", erklärt der Bürgermeister. Möglicherweise bleibt den Bergern also nichts anderes übrig, als sich im Drogeriemarkt mit Mückenabwehrmittel zu versorgen.

© SZ vom 16.02.2017 / of - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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