Starnberg:Musikalische Luftsprünge und Helden

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Kulturmanagerin Elisabeth Carr präsentiert das neue Programm für ihre Reihe "Kunsträume Schlossberg".

Sabine Bader

Stefan Wilkening spielt den Don Quijote. Foto: Fuchs (Foto: Sta Franz Xaver Fuchs)

Berge üben von je her eine magische Anziehung auf Menschen aus. Sie sind geheimnisvoll, zuweilen schwer zu erklimmen und vermittel einem, wenn man sie erst bezwungen hat, ein unnachahmliches Gefühl von Freiheit. Der Starnberger Schlossberg ist natürlich nicht besonders hoch, und doch ist der Blick vom Schlossgarten auf die Dächer der Stadt so ziemlich das Schönste was Starnberg zu bieten hat. Dass die Magie Schlosses und seines verwunschenen Gartens auf Künstler eine besondere Anziehung ausübt, liegt schon in der Natur der Sache. "Der ganze Berg ist es wert, dass man ihn besteigt", sagt Kulturmanagerin Elisabeth Carr. Fast magisch zieht es sie immer wieder in den Schlossgarten und längst hat sie mit Annette Kienzle, der Kulturamtleiterin der Stadt, den Berg als Veranstaltungsort entdeckt.

In der Reihe "Kunstraum Schlossberg - Der Wandel ist die Gestalt" sind in den nächsten Monaten vier ganz besondere Veranstaltung auf und am Berg geplant. Den Anfang macht schon in der kommenden Woche Julia von Miller mit ihrem gleichnamigen Quartett. "Capriolen" heißt ihr Programm, das sie dem Publikum am Freitag, 21. Februar, um 20 Uhr im Kleinen Saal der Schlossberghalle vorstellt. Musikalische Luftsprünge und kleine Rebellionen verspricht die gelernte Buchhändlerin, die seit 15 Jahren in der Kleinkunstszene daheim ist, und, dass sie sich quer durch Songs der 20er bis 40er Jahr röhrt und singt - charmant und mit femininem Witz. "Ich mag keinen Haudrauf-Humor", sagt sie.

"Das Leben selbst ist es, das dem Menschen Fragen stellt." Diesen Satz hat der bekannte Wiener Psychiater und Psychoanalytiker Viktor Frankl (1905 - 1997) gesagt. Und er ist Leitmotiv für einen Dokumentarfilm- und Literaturabend der besonderen Art am Freitag, 16. Mai, 20 Uhr. Den Film hat Monika Czernin im Gespräch mit Harald Mori, dem ehemaligen Assistenten Frankls gedreht. Christiane Behn begleitet die intellektuell-besinnliche Veranstaltung in der Schlossberghalle am Flügel.

Turbulenter geht es hingegen am Freitag, 6. Juni, 20 Uhr, zu. Da kann das Publikum Stefan Wilkening bei seinem schauspielerischen Parforceritt auf den Schlossberg folgen. "Don Quijote oder die Verzauberung der Wirklichkeit" heißt die szenische Lesung zu den Klängen von Maria Reiters Akkordeon. Und wer Wilkening kennt, der weiß, dass er dabei nicht nur den ritterlichen Helden zum Leben erweckt, sondern auch gleich dessen Knappen Sancho Pansa und die angebetete Dulcinea mit. Der Innenhof des Schlosses (Finanzamt) wird eigens in eine spanische Burg verwandelt. Natürlich spart Wilkening nicht mit ritterlichem Zubehör, er verzichtet lediglich auf einen echten Gaul.

Um ein kleines Tier dreht sich alles bei Gunter Pretzel und Charlotte Walterspiel. Die beiden Kraillinger Bratschisten machen am Samstag, 5. Juli, 20 Uhr, eine Fliege zum Hauptakteur ihres Programms "Tagebuch einer Fliege". Und wo könnte sie ausgelassener summen, als im Schlossgarten, in dem das Konzert stattfindet? Pretzel und Winterspiel verfolgen das Insekt mit Klängen von Bach bis Schumann sowie eigenen Kopositionen. Bei schlechtem Wetter heißt es für die beiden letzten Veranstaltungen in den Kleinen Saal umziehen.

Karten gibt es im Kulturamt der Stadt unter 08151/772-136 und 772-170 oder im Tourismusverband unter 08151/906011.

© SZ vom 14.02.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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