Starnberg:Kreisklinik schafft 30 neue Stellen

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Ausgaben von zwei Millionen Euro: Um den Patienten-Ansturm zu bewältigen, erhöht die Geschäftsführung der Kreisklinik die Belegschaft.

Wolfgang Prochaska

Es ist für ein Krankenhaus ein ungewöhnlicher Vorgang: Während andere Kliniken um ihr Überleben kämpfen oder zum Verkauf anstehen wie Penzberg, hat das Kreiskrankenhaus Starnberg (KKH) ganz andere Probleme. Wegen der weiter stark wachsenden Fallzahlen, die wie berichtet auf ein Rekordniveau von 17000 geklettert sind, soll nun das Personal stark aufgestockt werden. Dafür steht ein Betrag von gut zwei Millionen Euro zur Verfügung.

In der Aufsichtsratssitzung am Freitag hatte KKH-Geschäftsführer Thomas Weiler den Gremiumsmitgliedern seine Personalwünsche im Rahmen des Wirtschaftsplans für das nächste Jahr vorgetragen. Und wie aus Aufsichtsratskreisen zu erfahren war, bekommt Weiler seine Wüsche erfüllt. Die sind nicht ohne. Immerhin geht es um 30 zusätzliche Stellen für das Krankenhaus, die Weiler schaffen will und unbedingt braucht, um auch personell mit dem Wachstum seines Hauses mitzuhalten.

Die Klinik sei am Limit, hieß es. Die neuen Stellen sollen nicht nur für Pflegekräfte geschaffen werden, die Klinik braucht auch mehr Ärzte für ihre Fachrichtungen Innere Medizin, Allgemein-, Unfall- und Handchirurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Pädiatrie, HNO und Urologie. Damit hätte das 300-Bettenhaus fast 600 Mitarbeiter. Allerdings wird es nicht so einfach sein, auf die Schnelle neues Personal zu finden. Schon jetzt sucht die Klinik Gesundheits- und Krankenpfleger sowie für den Bereich Krankenhaushygiene einen Pflegesonderbeauftragten. Starnberg hat aber inzwischen einen guten Ruf und die Nähe zum Starnberger See, mit der die Klinik auch wirbt, lockt potenzielle Fachkräfte an. Darauf hofft der KKH-Geschäftsführer.

Wie berichtet, steht auch eine bauliche Erweiterung an. Zwei neue Operationssäle, die ebenfalls einen siebenstelligen Betrag kosten, werden gebaut. Damit stehen sieben OP-Räume zur Verfügung. Die Erhöhung der Planstellen als auch die Erweiterungsbauten will Weiler mit eigenen finanziellen Mitteln stemmen. Dafür hat er in den vergangenen Jahren dank guter Umsatzrendite, die inzwischen über zehn Prozent liegen soll, Rücklagen geschaffen. Weiter wachsende Fallzahlen werden die Starnberger aber nur durch Zukauf - zum Beispiel das Krankenhaus Penzberg - bewältigen können. Aus den Nachbarlandkreisen kommt ein gehöriger Teil der Patienten. Einzugsgebiet sei auch Penzberg, so dass der Standort durchaus Sinn mache, ließ Weiler den Aufsichtsrat wissen. Zuwächse würden alle Fachbereiche zeigen.

Dank guter Umsatzrendite und kräftigem Gewinn sind die Kreisklinik und der Landkreis Starnberg auf jeden Fall ein großes Problem los: Eine Übernahme durch eine Klinikkette ist sehr unwahrscheinlich. Das Klinikum ist einfach zu teuer geworden - schätzungsweise 200 Millionen Euro wert.

© SZ vom 20.12.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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