Starnberg:Eine Stunde parken

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Die Stadträte lehnen eine Verlängerung der Parkzeit in der Innenstadt ab. Bald können die Autofahrer auch mit Karte zahlen.

Sabine Bader

Über den Verkehr in Starnberg lässt sich bekanntlich abendfüllend diskutieren - und dabei ist es ziemlich egal, ob es sich um rollende Autokolonnen dreht oder ums Parken. Und weil bei diesem Thema der persönliche Erfahrungsschatz reich ist, wurde am Montagabend im Hauptausschuss fast eine Stunde über die Parkplatzsituation in der Innenstadt debattiert. Auslöser war ein Antrag des Seniorenbeirats, mit dem Inhalt, die Höchstparkdauer auf oberirdischen Parkflächen zu verlängern. Ältere Meschen, so der Tenor, benötigten gerade für Arztbesuche einfach mehr Zeit. Bislang ist die Parkzeit auf eine Stunde begrenzt. Damit will die Stadt zum einen die Fluktuation vergrößern und zum anderen erreichen, dass für Langzeitparker die Tiefgaragen benutzen.

Reger Parksuchverkehr herrscht auf der Maximilianstraße in Starnberg. Foto: Treybal (Foto: Georgine Treybal)

Für gehbehinderte Personen mit Ausweis gäbe es ohnehin keine Höchstparkzeit, erklärte die Stadtverwaltung. Darum plädierte Rathauschef Pfaffinger in der Sitzung auch dafür, es in jedem Fall bei einer Stunde Parkdauer zu belassen. Helge Walter (UWG) regte an, beim Kauf neuer Parkautomaten darauf zu achten, dass künftig auch Kartenzahlung möglich sei. Seinem Fraktionskollegen Winfried Wobbe war er zudem sehr wichtig, die sogenannte Brötchentaste publik zu machen - was heißt, dass das städtische Überwachungspersonal Verstöße erst nach einer Kulanzzeit von zehn Minuten mit einem Strafzettel ahndet. "Das wissen bislang die Wenigsten", sagte Wobbe. "Jetzt wissen es dafür alle", hieß es von Seiten der Stadtspitze. Fünf neue Parkautomaten will die Stadt anschaffen. Im diesjährigen Haushalt sind dafür 50 000 Euro vorgesehen. Der Kauf wurde gegen einen Stimme ebenso beschlossen, wie das Ansinnen der Senioren abzulehnen und bei der Parkzeit von höchstens einer Stunde zu belassen.

Längerfristig will die Stadt auch die Akzeptanz der Tiefgaragen erhöhen. Dafür überlegt man, das bislang statische Anzeigesystem, das auswärtigen Autofahrern lediglich sagt, wo sie im Stadtgebiet Tiefgaragen vorfinden, durch ein halbdynamisches oder dynamisches System zu ersetzen. So wüssten die Autofahrer auch, in welcher Garage noch Plätze frei sind. Jetzt sollen aber erst einmal die Kosten dafür ermittelt werden, denn dies hatte die Verwaltung vorab nicht getan. Erst dann will man entscheiden.

© SZ vom 13.06.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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