Kelly aus Nigeria gab den Anstoß für ein außergewöhnliches Musikprojekt in Starnberg. Der 28-Jährige war über Lampedusa nach Deutschland geflohen. "Sein größter Traum ist es, Musik zu machen", erfuhr die junge Fotografin Hanna Schlüter, als sie für ein Uni-Projekt Flüchtlinge in Starnberg porträtiert hat. Zusammen mit Lloyd Carr, Lucy Reynolds und anderen jungen Starnbergern wollte sie Kelly helfen. Nun bietet sie ihm nicht nur eine Bühne, sondern unter der Schirmherrschaft von Elisabeth Carr und ihren "KunstRäumen am See" gleich ein richtiges Konzert. Vier professionelle Bands treten im "benefit concert for refugees" am Samstag, 20. Dezember, ab 19 Uhr im Katholischen Pfarrzentrum St. Maria, Mühlbergstraße 6, auf.
Kelly rappt, unterstützt von den beiden Weilheimer DJs Klangdynastie. Die Starnberger Band Rapport bringt Hiphop auf die Bühne. Sechs junge Männer wollen mit lyrisch anspruchsvollen Texten Menschen jeden Alters erreichen. Die Münchner Jazz-Combo Justyn tyme lässt Cooles erwarten. Europäische und afroamerikanische Elemente verschmelzen bei ihnen zu einem eigenen Stil. Instrumente wie Berimbau, Kalimba und Dreampipe ergeben ein spannendes Klangbild. Und schließlich geben als Special Guests Wally Warning aus Aruba und seine Tochter Ami - von der Süddeutschen Zeitung als Newcomerin 2014 gefeiert - groovigen karibisch-münchnerischen Sound zum Besten. Vor dem Konzert wird ein Kunstfilm über Flüchtlinge gezeigt. Death Dialogues ist das Werk der Starnbergerin Elena Carr, entstanden aus einer Kooperation der Münchner Akademie für Bildende Künste und der Athens School of Fine Arts. Der Film zeigt die Nigerianerin Damilola Adex, die seit zwei Jahren im bayerischen Asylverfahren feststeckt. Die junge Mutter wird am Samstag in Starnberg anwesend sein.
Außer Musik gibt es eine Getränkebar und ein Buffet. Alle Beteiligten arbeiten ehrenamtlich für den Abend. Der gesamte Erlös soll den Flüchtlingen im Asylbewerberheim Mühltal zugute kommen. Weitere Konzerte und Projekte sind für 2015 geplant.
Der Eintritt kostet für Erwachsene zehn Euro, für Schüler und Studenten fünf Euro. Einlass ist ab 18 Uhr.