Schondorf:Kameras im Bahnhof

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Schondorf investiert bis zu 7500 Euro in Überwachungsanlage

Von Armin Greune, Schondorf

Die Gemeinde will ihren Bahnhof künftig mit drei Videokameras überwachen lassen. Bürgermeister Alexander Herrmann (Grüne) will so den Vandalismus in Winter- und Sommerhalle in den Griff bekommen. "Die reine soziale Kontrolle hilft nicht mehr", meinte er in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Fast täglich fänden sich in den drei Toiletten "Filzstiftkritzeleien", die freilich leicht zu entfernen sind. Aber die Wände der Winterhalle wurden zwei Tage nach der Wiedereröffnung mit "ausführlichen Wandmalereien beschmiert", dabei hatte die Kommune den Raum gerade erst für 2000 Euro weißeln lassen. Inzwischen wurden die neuen Graffiti bereits entfernt. Sie erstreckten sich über zwei Wände, selbst die Decke wurde nicht verschont, weil zur Tatzeit ein Gerüst in der Halle stand. Nun ist der beheizte Raum wieder verschlossen, Fahrgäste können sich nur in der zugigen Sommerhalle aufhalten. Herrmann erwartet, dass die Winterhalle "noch im Dezember wieder geöffnet wird". Bis dahin müsste die Renovierung von Bänken und Tischen abgeschlossen sein, außerdem soll ein Fries der Realschüler aufgehängt werden.

Ob dann die Überwachungsanlage installiert ist, bleibt vorerst offen. Der Gemeinderat hat allerdings schon zugestimmt, bis zu 7500 Euro dafür zu investieren. Lediglich Helga Gall und Luzius Kloker (beide Grüne) waren in der jüngsten Sitzung dagegen. Gall zweifelte, "ob wir das Problem mit drei Kameras lösen": Der Bahnhof mache halt auch "insgesamt einen desolaten Eindruck", nachdem nicht mal mehr ein Fahrkartenautomat aufgestellt ist. Marlene Orban (SPD) glaubte hingegen, die Überwachungsanlage "gibt eine gewisse Sicherheit".

Herrmann erläuterte, dass man zu teuren Kameras greifen müsse, damit die Aufnahmequalität für eine erkennungsdienstliche Arbeit der Polizei ausreicht. Die Videobänder sollen nach 48 Stunden gelöscht werden; wenn eine Sachbeschädigung eingetreten sei, könnten geschulte Rathausmitarbeiter die Aufnahmen auswerten. Den Verdacht, dass Fahrschüler für die Graffiti verantwortlich seien, wollte der Bürgermeister zerstreuen: "Die groben Verunreinigungen finden nachts statt", der Bahnhof sei wohl "einfach ein Treffpunkt". Darauf wiesen auch die vielen Flaschen und Kippen hin, die sich dort ansammeln.

© SZ vom 26.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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