Nach 25 Jahren könnte in der vom Immobilienboom stark betroffenen Gemeinde wieder preiswerter Wohnraum für sozial Benachteiligte entstehen. In der jüngsten Sitzung beauftragte der Schondorfer Gemeinderat Bürgermeister Alexander Herrmann, Gespräche über einen Sozialen Wohnungsbau mit Landrat Thomas Eichinger aufzunehmen. Die Initiative dazu geht auf die Grünen zurück, deren Regionalgruppe 14 erst am Samstag auf in Kempfenhausen nach Möglichkeiten suchte, den sozialen Wohnungsbau in den Landkreisen um München zu revitalisieren. Auch Herrmann nahm an der Konferenz teil, um die Pläne für das Schondorfer Prix-Gelände vorzustellen.
Bekanntlich sollen dort mit einem Investor Wohnungen für 150 bis 200 Neubürger gebaut werden. Die Gemeinde will dabei die investierten 4,2 Millionen Euro zurückerhalten, andererseits soll die Bebauung nicht zu dicht ausfallen. Von der Idee, dort auch Sozialwohnungen zu errichten, ist man inzwischen abgekommen. Man habe aber durchaus Alternativen an der Hand, fand Grünen-Fraktionschefin Helga Gall:Am Griesfeld sei "eine sehr große Brachfläche in Gemeindeeigentum", auf der bislang nur Fertiggaragen stünden. Auf dem Areal hinter dem Haus Am Griesfeld 9 könnte allerdings wohl nur ein größeres Gebäude untergebracht werden.
"Gerade in Schondorf ist ein riesiger Siedlungsdruck da", schloss Gall. Im Kreistag habe sie erfahren, dass der Landkreis zum Wohnungsbau bereit sei, aber dazu von den Kommunen Grundstücke benötige. "Ich kann das Ganze nur unterstützen", sagte Marlene Orban (SPD), der letzte Bau von Sozialwohnungen im Ort wurde 1992 fertiggestellt. Knapp 60 gibt es insgesamt. Obwohl Thomas Betz (CSU) zunächst zögerte, stimmten schließlich alle Gemeinderäte dem Antrag zu und "begrüßten die Idee". Wolfram Häberle (CSU) ergänzte, auch ein Areal am Reiherweg käme für sozialen Wohnungsbau in Frage, der Landkreis besäße ohnehin schon nebenan Wohnungen.