Pöcking:Streit um Keller

Lesezeit: 1 min

Haus der Vereine: Zwei Arbeitskreismitglieder legen Amt nieder

Die jüngste Gemeinderatsentscheidung zum Haus der Bürger und Vereine in Pöcking schlägt hohe Wellen. Nachdem die Fraktionen von CSU, Grünen, FDP sowie ein SPD-Gemeinderat die erneute Aufstockung der Kosten massiv verurteilt hatten, legen Sabine Stolicka (Grüne) und Dieter Link (CSU) ihre Mitarbeit im Arbeitskreis "Haus der Bürger und Vereine" nieder. "Die Art und Weise, wie hier die PWG agiert, führt die Arbeit im AK ad absurdum" begründen die beiden Gemeinderäte ihren Schritt.

Jahrelang war über das Projekt diskutiert worden. Nach und nach wurde das Konzept erweitert, bis die Kosten auf zuletzt 14, 5 Millionen Euro angestiegen waren. Daraufhin wurde die Notbremse gezogen, und die Fraktionen einigten sich einstimmig auf eine Kosten-Deckelung von acht Millionen. Mehr als ein Jahr hatten die Mitglieder des Arbeitskreises buchstäblich um jeden Quadratmeter gerungen, um die sportliche Einsparungsquote von mehr als 40 Prozent erreichen zu können. Dies ging natürlich nicht, ohne dass gleichzeitig auch der Leistungsumfang zurückgefahren wurde. Unter anderem hatte man bewusst auf eine Unterkellerung verzichtet und die Anordnung der Lagerräume ebenerdig geplant. Bis dahin herrschte Einigkeit unter allen Fraktionen. Doch in der jüngsten Gemeinderatssitzung, als das neue Konzept abgesegnet werden sollte, hatte die PWG kurzfristig den Antrag gestellt, wonach das Gebäude für die Vereine nun doch unterkellert werden soll. Die veranschlagten Mehrkosten sind mit etwa 500 000 Euro beziffert.

Zwar waren die Fraktionen nicht generell gegen eine Unterkellerung. Sie kritisierten aber den Zeitpunkt des Antrags. "Wenn der Bedarf von unterirdischen Lagerflächen so wichtig ist, hätte man das sehr viel früher sehr viel deutlicher zum Ausdruck bringen können und in der Gesamtplanung berücksichtigen müssen", schreiben Stolicka und Link. Man habe intensiv und konstruktiv zusammengearbeitet und eine umfangreiche Bedarfsanalyse mit allen betroffenen Vereinen aufgestellt. Gemeinsam sei man zu der Lösung gekommen, dass ein "großer, repräsentativer Bürgersaal" wichtiger sei als ein Luxuskeller. Unverständlich ist laut Stolicka und Link, warum die Mitglieder der PWG ihren Wunsch nach einer Unterkellerung nie im Arbeitskreis thematisiert hatten. "So stellen wir uns eine vertrauensvolle, offene Zusammenarbeit nicht vor", schreiben sie.

© SZ vom 27.04.2016 / sbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: