Pöcking:Ständig kaputt

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Pöckinger ärgern sich über störanfälligen Lift an Bahngleisen.

Sylvia Böhm-Haimerl

- Der Ärger um den Aufzug an den Gleisanlagen am Bahnhof Possenhofen reißt nicht ab. Er ist störanfällig und regelmäßig außer Betrieb. Derzeit funktioniert er wieder einmal nicht. Ausgerechnet Menschen mit Behinderung, Eltern mit Kinderwagen oder Reisende mit Koffer, für die die Gleisanlangen barrierefrei umgebaut worden sind, kommen nicht zum Mittelbahnsteig. Wer die Treppen der Unterführung nicht nutzen kann, kommt nicht zum Zug. Peter Wiedemann machte in der Sitzung des Hauptausschusses am Dienstag seinem Ärger Luft. Bürgermeister Rainer Schnitzler versprach, sich darum zu kümmern. Viel Hoffnung auf eine baldige Lösung des Problems machte er dem Gremium freilich nicht.

Die Problematik wird in den kommenden Monaten noch verstärkt, weil die Umbauarbeiten am Bahnhofsvorplatz beginnen. Solange soll der Zugang zur Unterführung auf Possenhofener Seite gesperrt werden. Bahnreisende aus Possenhofen müssen den Umweg steil bergauf zur Brücke in Kauf nehmen, um dann womöglich vor verschlossener Aufzugtür zu stehen.

Um die Aufzuglösung für den barrierefreien Ausbau der Gleisanlagen war jahrelang gestritten worden. Die SPD hatte sich stets für eine Seitenbahnsteiglösung stark gemacht und sogar ein Bürgerbegehren gestartet, da sie die Aufzuglösung für zu reparaturanfällig hielt. Das Quorum war allerdings nicht erfüllt worden, und die Mittelbahnsteiglösung mit Aufzug wurde gebaut. Doch der barrierefreie Ausbau, der schon 2010 fertig sein sollte verzögerte sich. Zwei Jahre mussten die Bahngäste über eine Nottreppe hoch zur Brücke. Als der Aufzug endlich fertig war, funktionierte er nicht. Der Grund glich einem Schildbürgerstreich: Man hatte vergessen, die notwendige Stromleitung zu verlegen. Im September vergangenen Jahres waren die Bausünden behoben ,und der Aufzug konnte endlich in Betrieb gehen. Doch er blieb weiterhin störanfällig. Für Bahnnutzer ist es jedes Mal ein Glücksfall, wenn er tatsächlich funktioniert. Wiedemann schlug vor, einen ortsnahen Kundendienst zu beauftragen. Doch so einfach ist das laut des Geschäftsführenden Beamten Stefan Bäuerle nicht. Wegen der anhaltenden Probleme hat die Bahn den Aufzug bislang noch nicht abgenommen. Und mit Blick auf die Gewährleistungspflicht war der Gemeinde davon abgeraten worden, Kundendienst und Reparatur selbst in die Hand zu nehmen.

© SZ vom 10.05.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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