Pöcking:Schon wieder teurer

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Kosten für das Haus der Vereine liegen jetzt bei 9,7 Millionen

Die aktuellen Planungen zum Haus der Bürger und Vereine in Pöcking haben die vor zwei Jahren beschlossenen Kostenrahmen bei weitem überschritten. Nachdem die Kosten aus dem Ruder gelaufen waren, sind sie zunächst auf acht Millionen Euro reduziert worden. In den vergangenen Monaten kamen jedoch nach und nach wieder Leistungen hinzu, die zuvor dem Rotstift zum Opfer gefallen waren. Dies führte zu einem erneuten Kostenanstieg. Wie im Bauausschuss bekannt wurde, sind die Kosten von 7,99 Millionen Euro auf nunmehr 9,72 Millionen Euro angestiegen. Das sind knapp 1,73 Millionen mehr als geplant.

Die Kosten für die Innenausstattung, wie etwa eine Küche für die Gastronomie oder die Bestuhlung für den Veranstaltungssaal, sind darin nicht enthalten. Die Mehrkosten von 450 000 Euro für die beiden Wohnungen wurden allerdings einbezogen, obwohl sie mit dem Bürgersaal direkt nichts zu tun haben. Sie sollen als bezahlbarer Wohnraum im Haus der Vereine entstehen. Zwar könnte dort der spätere Betreiber der Gastronomie oder der Hausmeister wohnen, es besteht aber auch die Möglichkeit, sie frei zu vermieten.

Wie Architekt Tilmann Probst ausführte, hatten die Nachbesserungen, wie etwa ein Keller, die beiden Wohnungen und zuletzt eine Wärmepumpenheizung, zu der Kostensteigerung geführt. Durch die neue Heizungstechnik erhöhen sich zudem die Kosten für die Außenanlagen. Mehrkosten verursachen auch die Akustik-Vorrichtungen im Veranstaltungssaal. Darüber hinaus ist wegen des Schießstandes im Haus der Vereine ein spezieller Lärmschutz notwendig. Die Nachfrage von Sabine Stolicka (Grüne), ob nicht auch ein Lärmschutzgutachten für die Wohnungen notwendig sei, da sie neben dem Probenraum der Blaskapelle liegen, wurde verneint.

Nach Angaben des Planers gelten für die reinen Wohngebiete neben dem Sportpark höhere Emissionswerte als für das Sondergebiet, in dem der Bürgersaal gebaut wird. Laut Schnitzler, der juristischen Rat eingeholt hatte, muss aber die Lärmbelastung im Mietvertrag berücksichtigt werden, um später eventuelle Klagen der Mieter zu vermeiden. Verärgert zeigten sich einige Räte, als ihnen eine Gegenrechnung vorgelegt wurde, wonach sich eine mögliche Kostensteigerung von mehr als zwei Millionen Euro in 80 Jahren wieder amortisieren würde. "Dieses Schönrechnen finde ich fragwürdig", urteilte Stolicka. Das Gremium nahm die Berechnungen ohne größere Debatte zur Kenntnis. Erst der Gemeinderat wird über die aktuelle Entwurfsplanung abstimmen.

© SZ vom 13.10.2016 / SBH - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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