Pöcking:Rücktritt aus Protest

Die Juristin Ute Nicolaisen-März sitzt seit zehn Jahren im Pöckinger Gemeinderat. Dieses Amt gibt sie nun auf. Sie bleibt Kreisrätin und Kreisvorsitzende der Frauenunion. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

CSU-Gemeinderätin Ute Nicolaisen-März hört auf

Aus Protest gegen eine Mehrheitsentscheidung in nichtöffentlicher Sitzung legt die Pöckinger CSU-Gemeinderätin Ute Nicolaisen-März ihr Amt nieder. Sie kündigte ihren Rücktritt als Gemeinderätin und Finanzreferentin zum 1. Mai an, bleibt aber Kreisrätin und Kreisvorsitzende der Frauenunion. "Diese Entscheidung erfolgte wohlüberlegt", schreibt sie. Als Grund gab sie einen Beschluss am Donnerstag an, den sie "keinesfalls" mittragen könne. Die Entscheidung sei mit 11 zu 9 Stimmen der PWG-Fraktion sowie SPD-Gemeinderätin Ameli Erhard erfolgt. Um was es ging, verrät sie nicht: Sie könne erst Stellung nehmen, sobald der Beschluss öffentlich ist.

Die Juristin Nicolaisen-März war zehn Jahre Gemeinderätin. Bei den Kommunalwahlen 2014 trat sie als Bürgermeisterkandidatin gegen Rainer Schnitzler an. Sie war Fraktionssprecherin, Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses und Finanzreferentin. Wenngleich sie Auseinandersetzungen und Diskussionen nie aus dem Weg gegangen sei, war es nach ihren Angaben stets ihr Ziel, eine gute Lösung zu finden. "Dies ist auch in vielen Bereichen gelungen", schreibt sie. Ungeachtet aller Meinungsverschiedenheiten sei sie stets für ein gutes menschliches Miteinander eingetreten. "Ihr Rücktritt ist ein Verlust für uns alle", schreibt CSU-Ortsvorsitzender Matthias Rinck, der ihr ehrliches, aufrichtiges und durchgängig analytisches Engagement lobte. Als Finanzreferentin habe sie häufig den Finger in die Wunde gelegt und bewirkt, dass Großprojekte wie das Haus der Bürger und Vereine, auf ihre Wirtschaftlichkeit hin überprüft wurden.

© SZ vom 21.04.2018 / sbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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