Pöcking:Poller rein, Poller raus

Lesezeit: 1 min

In Pöcking will man die Hindernisse je nach Wetterlage einzusetzen

Sollen die Poller an der Hauptstraße in Pöcking temporär in den Wintermonaten entfernt werden, oder nach Wetterlage? Über diese Frage hat der Pöckinger Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung in diesem Jahr ausgiebig diskutiert. Den Anstoß hatte Simone Greve (Grüne) gegeben, die bemängelte, dass die Gehwege ständig zugeparkt seien, seit die Poller wegen des Winterdienstes entfernt wurden. "Wir haben lange ein Verkehrskonzept erarbeitet und jetzt ist die Parksituation wieder problematisch für die Fußgänger", monierte sie.

Seit dem Umbau der Hauptstraße gilt in Pöcking das so genannte "Shared Space Konzept". Nach dem Prinzip der gegenseitigen Rücksichtnahme wurde auf Schilder, Ampeln oder ähnliche Barrieren bewusst verzichtet und die Gehwege lediglich durch Muldenrinnen abgetrennt. Das hat den Nachteil, dass das Parken auf den Gehwegen nicht verhindert werden kann. Die Pöckinger nutzen diese Gesetzeslücke intensiv. Vor den Geschäften sind die Bürgersteige regelmäßig zugeparkt. Nachdem jahrelang intensiv über Lösungswege gestritten wurde, einigte sich der Gemeinderat schließlich im vergangenen Jahr darauf vor den Brennpunkten, wie etwa gegenüber der Metzgerei Lutz, im Bereich der Ulrichskirche oder vor der ehemaligen Sozialstation, Poller anzubringen. Diese müssen aber in den Wintermonaten zum Schneeräumen abgebaut werden. Dies hat der Bauhof auch pflichtgemäß erledigt und zwar schon vor zwei Monaten. Da aber heuer kein Schnee liegt, haben sich die Autofahrer schnell wieder an die alten Zustände gewöhnt und parken wieder wie eh und je die Gehwege zu. Greve forderte deshalb die Poller wieder einzusetzen und sie erst bei entsprechender Witterung abzubauen. "Poller rein, Poller raus, der Bauhof hat sicherlich wichtigeres zu tun", wetterte Albert Luppart (PWG). "Heben wir jetzt auch die saisonalen Parkverbote auf?" Auch Wolfram Staufenberg (CSU) bezweifelte, ob eine Entscheidung nach der jeweiligen Großwetterlage praktikabel sei. "Die Leute parken unverschämt. Das Problem werden wir nicht lösen können." Greve beharrte jedoch darauf, dass der Schutz der Fußgänger vorgehe. "Es geht nicht, dass sie nur für sechs Monate im Jahr geschützt sind", erklärte sie. Bürgermeister Rainer Schnitzler räumte ein, dass der Bauhof die Poller in diesem Jahr sicherlich zu früh entfernt habe. "Wir versuchen das mit Fingerspitzengefühl zu handhaben", versprach er. Wenn es nicht zu viel Zeit in Anspruch nehme die Poller auf und ab zu bauen, sei es sicherlich praktikabel nach der jeweiligen Großwetterlage zu entscheiden.

© SZ vom 23.12.2015 / sbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken
OK