Pöcking: Pöckings Schokoladenseite

Gemeinde will Aussichtpunkt für die Öffentlichkeit erhalten

Der Name Ministerhügel suggeriert es schon: Hier handelt es sich um eine besonders exclusive Gegend in Pöcking, geprägt von zahlreichen Villen und großen Grundstücken. Ganz besonders ist auch ein Höhenrücken, der laut Pöckings Bürgermeister Rainer Schnitzler einer der schönsten Aussichtspunkte der Gemeine ist. Diesen Blick über See und Berge will die Gemeinde für die Öffentlichkeit erhalten und könnte sich dort einen Fuß- und Radweg bis zur Feldafinger Straße vorstellen. Darum hat sich der Gemeinderat jüngst den Bebauungsplan zum Gebiet "westlich der Heinrich-Knote-Straße/Zum Ministerhügel" noch einmal vorgeknöpft und diesen Teil abgespalten. Der Deal mit dem Eigentümer des Höhenzugs: Die Gemeinde kann den Grund erwerben, wenn der Grundeigentümer im Gegenzug im unteren Bereich des Hügels Baurecht erhält. Weil aber die Zufahrt zum bebauten Grundstück ein zu starkes Gefälle hätte, will die Gemeinde einen Streifen von einem Meter Breite aus dem Grünzug herausnehmen und ihn dem Privatgrund zuordnen. Das rief die Grünen auf den Plan, die die scheibchenweise Verkleinerung von Grünzügen kritisierten. "Eine Planung für Einzelinteressen lehne ich ab", erklärte Christoph von Gronau. Die Erhaltung des Grünzugs ist seiner Meinung nach auch möglich, ohne dass die Gemeinde das Grundstück erwirbt. Zumal nicht sicher sei, ob der gewünschte Fuß- und Radweg genehmigungsfähig ist. Früher hat es laut Schnitzler dort einen Trampelpfad gegeben, der wieder entstehen könnte. Doch jetzt sei das Privatgrundstück abgesperrt und für die Öffentlichkeit nicht begehbar. Karin Wania-Michels (CSU) hatte praktische Einwände. Durch die Grundabtretung werde dem Bauhof die Möglichkeit genommen die Grünfläche anzufahren, um sie zu pflegen. Albert Luppart (PWG) plädierte dafür, der Planung zuzustimmen, damit die Gemeinde in diesem sensiblen Bereich weiterhin Herr der Planung bleibe. Der Beschluss fiel gegen die Stimmen der Grünen.