Pöcking:Kreisverkehr zu teuer

Lesezeit: 1 min

Gemeinderat lehnt Baumaßnahme in Aschering ab

Von Ute Pröttel, Pöcking

Mit einer deutlichen Mehrheit hat sich der Pöckinger Gemeinderat am Donnerstagabend gegen den Bau eines Kreisverkehrs nördlich von Aschering ausgesprochen. Bürgermeister Rainer Schnitzler (PWG) war über das Votum des Gremiums nicht glücklich. Die Gemeinderäte störten sich vor allem an den Kosten in Höhe von 190 000 Euro, Fördermittel gäbe es keine, hatte Schnitzler zuvor das Gremium aufgeklärt.

Bereits im Bauausschuss vor zehn Tagen löst die Planung des Kreisverkehrs heftige Diskussionen aus. Die Baumaßnahme auf der grünen Wiese nördlich von Aschering dient einem doppelten Zweck: Zum einen benötigt die seit anderthalb Jahren bis nach Aschering verlängerte Buslinie 982 dringend eine gute Wendemöglichkeit. Bislang wendet der ÖPNV-Bus an einer provisorischen Wendestelle. Zum anderen würde der meist mit überhöhter Geschwindigkeit von Landstetten kommende Verkehr damit abgebremst.

Geplant war ein Kreisverkehr mit 30 Metern Durchmesser. Um Kosten zu sparen hatte der Bauausschuss die Verwaltung beauftragt, eine kleinere Variante zu prüfen. Von dieser raten allerdings sowohl die Polizei als auch ortsansässige Bauern ab. Bürgermeister Schnitzler gab zu bedenken, dass eine kleinere Variante vielleicht eine Kostenersparnis von 20 000 Euro bedeuten würde, aber in wenigen Jahren schon zu klein sein könnte: "Dann müssen wir vielleicht für 50 000 Euro nachbessern", sagte Schnitzler. Auch Schnitzlers Stellvertreter Albert Luppart (PWG) und Amalie Erhard (SPD) sprachen sich für den Bau des Kreisels aus.

Ute Nicolaisen-März (CSU) hielt das Vorhaben dagegen für völlig übertrieben. Man subventioniere die Buslinie mit jährlich 70 000 Euro, führte sie aus, eine Wendestelle für 190 000 Euro stehe für sie in keinem Preis-Leistungs-Verhältnis, ganz abgesehen vom Flächenverbrauch. Auch der örtliche Referent für Ortsplanung, Liegenschaften und Verkehr, Nikolaus Eppinger (PWG) sprach sich mit deutlichen Worten gegen die teure Baumaßnahme aus. Ihm schloss sich die Mehrheit des Gemeinderates an. Nur über eine Sache war sich das Gremium einig: dass man den Bus bis Aschering unbedingt erhalten wolle.

© SZ vom 21.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: