Personalien:Architektin im Bauamt

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Mirjam Heuer sieht sich vor großen Herausforderungen in Pöcking: Die Gemeinde hat viele Projekte in Arbeit. (Foto: Nila Thiel)

Miriam Heuer hat sich im Landratsamt um Containeranlagen gekümmert, jetzt arbeitet sie im Pöckinger Rathaus

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Pöcking

Die führungslose Zeit im Bauamt ist vorüber. Mit Mirjam Heuer hat die Gemeinde eine neue Bauamtsleiterin. Ihr Stellvertreter ist Heiko Döring, der Leiter des Bauhofs. Heuer hat mehr als elf Jahre in der unteren Bauaufsichtsbehörde im Landratsamt gearbeitet. Dort war sie für die Stadt Starnberg zuständig sowie für die Containeranlagen für die Flüchtlinge. Die Gemeinde Pöcking kennt sie gut; denn früher hat sie für ein Planungsbüro gearbeitet, das mit der Umgestaltung der Hauptstraße beauftragt gewesen ist.

Als sie die Stellenanzeige der Gemeinde gelesen hat, dachte sie sich: "Es wäre cool, wenn ich einmal sagen könnte, da habe ich meine Ideen eingebracht." Sie hat sich nach der Stellenbeschreibung erkundigt und sich sofort beworben. Zunächst dachte Heuer, die Gemeinde sei überschaubar. "Aber man staunt nicht schlecht, was hier ansteht und geplant ist", sagt die sympathische 49-Jährige. Denn mit der fast zeitgleichen Umsetzung von Einheimischenmodell, Haus der Bürger und Vereine und Gewerbegebiet habe sich die Gemeinde viel vorgenommen. "Schon im Landratsamt war es ein bunter Blumenstrauß an Aufgaben; in Pöcking ist es ein ganzer Blumenladen", erklärt sie. Für die verheiratete Architektin aus München ist die neue Aufgabe eine Herausforderung. Sie will sich schnellstmöglich einarbeiten und eventuelle Wissenslücken im Verwaltungsbereich füllen. Dabei bekomme sie viel Unterstützung von den Kollegen. "Ich fühle mich sehr willkommen", betont sie. Die Mitarbeiter seien sehr hilfsbereit und freundlich. Als sie die neue Stelle angetreten habe, sei ihr aufgefallen, dass alle anstehenden Arbeiten erledigt gewesen seien: "Ein Riesenlob an die Mitarbeiter, trotz der unbesetzten Stellen."

Die Gemeinde hatte sich im April vergangenen Jahres überraschend von Bauamtsleiter Joseph Wodak und seinem Stellvertreter Christian Eberle getrennt. Über die Gründe, warum die beiden langjährigen Mitarbeiter so plötzlich ausgeschieden sind, war Stillschweigen vereinbart worden. Kommissarisch hatte damals der ehemalige Geschäftsführende Beamte Stefan Bäuerle, der zuvor aus gesundheitlichen Gründen ins Umweltressort gewechselt ist, die Bauamtsleitung übernommen. Auch die fünf Bauamtsmitarbeiter hatten in der Zeit hart gearbeitet, um die Lücke auszugleichen. Vieles sei wohl auch Chefsache von Rathauschef Rainer Schnitzler gewesen, sagt Heuer. Schnitzler ist vom Fach, er hat im Bauamt gearbeitet, bevor er auf den Bürgermeistersessel wechselte.

Die größte Herausforderung wird nach ihrem ersten Eindruck das Haus der Bürger und Vereine werden. Ende Dezember ist die Baugenehmigung eingegangen. Weil die Gemeinde Bauherr ist, muss alles genau kontrolliert werden. "Aber das Bauwesen liegt mir als Architektin im Blut", meint sie optimistisch. Zunächst will Mirjam Heuer alles auf sich wirken lassen und Ordnung in ihren Arbeitsalltag bringen. Wann immer es sich einrichten lässt, geht sie in der Mittagspause die kleinen Fußwege in Pöcking ab, um die Gemeinde besser kennen zu lernen. "Davon lebt ein Ort". Dabei hofft sie, dass sie vielleicht irgendwann einmal von sich sagen kann: "Da hast Du mitgewirkt".

© SZ vom 31.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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