Percha:15 Heimbewohner in Percha erkrankt

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Schwere Magen-Darm-Infektion im Malteser Stift ausgebrochen

Von Manuela Warkocz, Percha

Im Malteser Stift St. Josef in Percha sind seit Dienstag 15 Bewohner an einer schweren Magen-Darm-Infektion erkrankt. Es besteht laut Heimleitung der Verdacht, dass es sich um eine Ansteckung mit dem Norovirus handeln könnte. Die Hausärzte der erkrankten Männer und Frauen seien eingeschaltet, erklärte Hausleiterin Gislinde Dietz auf Nachfrage. Bereits am Montag hätten zwei Bewohner der Alteneinrichtung Symptome einer heftigen Magen-Darm-Infektion gezeigt. Pflegedienstleiter Thomas Christ habe umgehend zusätzliche Hygiene- und andere Vorsichtsmaßnahmen angeordnet, um ein weiteres Ausbreiten der Krankheit mit Brechdurchfall zu verhindern.

So gibt es bis auf Weiteres keine gemeinsamen Mahlzeiten der rund 150 Senioren im Speisesaal. Sie essen auf ihren Zimmern oder im Aufenthaltsbereich der Stationen. Mehrere Veranstaltungen der nächsten Tage mit externen Besuchern wurden abgesagt: das stets gut besuchte Internetcafé an diesem Mittwoch, ein Chorauftritt am Samstag, Volksliedersingen am Montag und der Besuch einer Kindergartengruppe am 8. Februar.

Die Heimaufsicht wurde am Dienstag informiert. Auch das Gesundheitsamt ist eingeschaltet. Leiter Lorenz Schöfl geht davon aus, dass sich erst in etwa zwei bis drei Tagen in Labortests nachweisen lasse, ob es sich tatsächlich um eine Norovirus-Infektion handelt. "Das ist aber von den Konsequenzen her uninteressant", betont der Mediziner. Wichtig sei, die Erkrankung lokal zu begrenzen und möglichst eine Ansteckung von Mitarbeitern zu verhindern. Laut Schöfl sind die Zahlen der Norovirus Erkrankten im Landkreis in diesem Winter noch nicht auffällig hoch: "26 Fälle im Dezember, 32 im Januar - wie jedes Jahr etwa." Auch im Malteser Stift in Percha wäre der Norovirus nicht neu. 2016 sei man verschont geblieben, so Christ, 2015 habe man eine ähnliche Anzahl von Fällen gehabt wie derzeit. Gefährlich kann der Virus für ältere Menschen werden, da er mit der Gefahr extremer Austrocknung verbunden ist. Dann könnte auch eine Einweisung ins Krankenhaus nötig sein. Kritisch nur, wenn eine Klinik selbst betroffen ist. So in diesen Tagen das Krankenhaus Agatharied bei Miesbach. Dort sind nicht nur viele Patienten gebeutelt, sondern auch größere Teile des Personals.

© SZ vom 01.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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