Ortsgestaltung:Bürgerbegehren für weniger Baurecht

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Unterschriftenübergabe im Gautinger Rathaus mit (v.li.) Eberhard Brucker, Valentin Kraemer und Eckhard Müller-Guntrum. Die Unterlagen prüfen Ricarda Holz, Silvia Wittmann, Anis Oztürk und Bürgermeisterin Brigitte Kössinger. (Foto: Nila Thiel)

"Gauting aktiv" überreicht 2887 Unterschriften an Gautings Bürgermeisterin, der Gemeinderat entscheidet am 16. Januar

Von Blanche Mamer, Gauting

"Wir haben es geschafft! Es ist uns gelungen, 2887 Unterschriften von Gautinger Bürgern zu bekommen, um das Bürgerbegehren gegen die viel zu große Planung auf dem Grundschulareal auf den Weg zu bringen", sagt Eckhard Müller-Gentrum am Montag vor der Übergabe der 511 Listen an Bürgermeisterin Brigitte Kössinger. Der Jurist ist mit seinen Mitstreitern Valentin Kraemer und Eberhard Brucker von "Gauting aktiv" mit einem Karton voller DIN A4- Seiten ins Rathaus gekommen. Die Initiative hält die Pläne des Investors Sontowski für das Wohn- und Geschäftshaus an der Bahnhofstraße für überdimensioniert und will, dass die Gemeinde sich für weniger Baurecht ausspricht.

Schließlich werden es sogar noch mehr Unterschriften, denn zwei Listen lagen im Rathausbriefkasten. Die Initiative "Gauting aktiv" ist erleichtert: Mehr als doppelt so viele Bürger haben unterschrieben wie nötig. "Für ein erfolgreiches Bürgerbegehren in Gauting bedarf es nach unserer Rechnung rund 1250 gültiger Unterschriften.", heißt es auf der Homepage der Gruppierung. "Nun haben wir die Grundlage, um ein Innehalten, Überdenken und Umplanen des Projektes zu fordern", sagt Müller-Gentrum. Er freue sich über die große Zahl engagierter und kritischer Bürger, hätte sich indes gewünscht, dass es nicht zu einer Spaltung komme, meint er. "Dann sollten Sie bei der Wahrheit bleiben", kontert Kössinger und kritisiert, dass Leserbriefschreiber aus der Gruppierung "falsche Beschuldigungen" anbringen. "Wir wollen, dass unsere Argumente gehört werden, sachlich miteinander reden und eine ortsverträgliche Lösung finden", so Müller-Gentrum. Es gehe nicht darum, den vom Investor geplanten Gebäudekomplex zu verhindern, sondern etwas abzuspecken.

Einen Monat hat die Verwaltung nun Zeit, die Unterschriften zu prüfen. Kössinger geht davon aus, dass der Gemeinderat am 16. Januar über das Bürgerbegehren abstimmen wird. Sie wird allerdings ein Ratsbegehren vorlegen, das der Gemeinderäte absegnen soll. Zugleich wolle sie den Antrag aus der Bürgerversammlung behandeln, sagt sie.

© SZ vom 19.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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