Ortsentwicklung:Verkehrskonzept für Wörthsee

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Ein Modell zeigt den Wörthseer Gemeinderäten, wie das Areal "Am Teilsrain" einmal aussehen könnte. (Foto: Gemeinde/oh)

Der Gemeinderat beschäftigt sich in einer internen Klausur mit der Zukunft des Ortes

Von Christine Setzwein, Wörthsee

Ohne Zuhörer, ohne Ablenkungen, ohne Zeitdruck und ohne Parteigeplänkel über die Zukunft von Wörthsee nachzudenken und zu debattieren, das hatten sich Bürgermeisterin und Gemeinderäte für ihre Klausur im vergangenen November vorgenommen. Das eineinhalbtägige Treffen in der Schule für Dorf- und Landentwicklung Thierhaupten war offensichtlich erfolgreich, wie Bürgermeisterin Christel Muggenthal jetzt berichtet. "Es war gut, dass wir uns die Zeit für ausführliche Diskussionen über Fraktionsgrenzen hinweg und unter fachlicher Begleitung genommen haben." In der Alltagsarbeit komme der grundsätzliche und übergeordnete Blick, wie die Dinge zusammenhängen, oft zu kurz, lautete ihr Resümee. Vorbereitet und moderiert hatten die Tagung die Planungsbüros Salm & Stegen, Dirtheuer und Ingevost, die für das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) verantwortlich zeichnen.

In vier Themenblöcken haben sich die Gemeinderäte Schwerpunkte der Ortsentwicklung erarbeitet. Im ersten ging es um Wohnformen, Finanzierungsmodelle und Baudichte, im zweiten um städtebauliche Zielvorstellungen anhand einer Bevölkerungsprognose. Demnach werde ein regelmäßiger Zuzug von Familien mit Kindern für die Gemeinde Wörthsee wichtig sein, "um die bestehende soziale Infrastruktur weiter auslasten zu können", teilt Muggenthal mit. Aber eine Baulandentwicklung solle natürlich "moderat, dem Ortsbild angepasst und sozial verträglich" stattfinden. Der Kirchenwirt in Steinebach, das Areal "Am Teilsrain" und weitere Möglichkeiten der Entwicklung in den anderen Ortsteilen waren ebenfalls Thema. Arbeiten und Wohnen in alten Hofstellen könnten sich die Gemeinderäte da gut vorstellen. Zu besseren Vorstellung gab es ein überdimensionale Luftbild sowie ein dreidimensionales Modell für den Bereich "Am Teilsrain".

Im dritten Block drehte sich alles um den Verkehr. Vor allem die Zeiten, an denen Wörthsee überrollt und zugeparkt wird, waren Thema. Weil es sich dabei aber nur um wenige Tage mit extrem hoher Belastung handle, gab Verkehrsplaner Christian Fahnberg zu bedenken, ob Einbahnstraßen oder noch mehr Parkplätze den Aufwand wert wären. Oder sollte Wörthsee vielleicht den Durchgangs- und Parksuchverkehr eher so unattraktiv wie möglich machen und gleichzeitig die Alternativen Fuß- und Radwege sowie den Öffentlichen Personennahverkehr stärken? Diese Frage wurde laut Muggenthal von den Gemeinderäten durchaus kontrovers diskutiert. Fahnberg soll nun in einem nächsten Planungsschritt ganz konkrete Möglichkeiten einer Parkregelung in den wichtigsten Straßen der Gemeinde erarbeiten. Weiter soll ein interkommunaler Dialog mit den Nachbargemeinden begonnen werden für gemeinsame Lösungen der Verkehrsproblematik rund um den See. "Es hilft ja nichts, dass wir uns die Autos immer gegenseitig zuschieben", war man sich einig.

Der vierte Block beschäftigte sich mit der Städtebauförderung und der Bürgerinformation.

Den aktuellen Planungs- und Arbeitsstand und viele weitere Informationen präsentiert die Gemeinde nun am Freitag, 26. Januar, von 16.30 bis 20 Uhr, in der Grundschulaula. Das Motto: "Wörthsee traut sich was..."

© SZ vom 05.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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