Nach Baumfällaktion:Freier Blick auf die Kirche

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Von der Weihnachtsfichte unterhalb der Martinskirche ist nur noch der Baumstumpf übrig. Nach anfänglicher Empörung sehen einige Herrschinger einen Vorteil darin, dass der Blick nun frei ist. (Foto: Arlet Ulfers)

Herrschinger verzichten auf Ersatz für geschlagene Weihnachtsfichte

Von Marcella Rau, Herrsching

Es ist endgültig vorbei mit dem weihnachtlichen Lichterglanz auf dem Herrschinger Kirchberg. Der Bauausschuss des Gemeinderats hat sich am Montag mit knapper Mehrheit dafür ausgesprochen, dass es an der Stelle, an der bisher in der Adventszeit die sogenannte Weihnachtsfichte geleuchtet hatte, keine Ersatzpflanzung geben wird.

Nachdem sich Ende des vergangenen Jahres herausstellt hatte, dass der das Ortsbild prägende Baum von Borkenkäfern zerfressen war, habe kein Weg daran vorbei geführt, ihn zu entfernen, berichtete Bürgermeister Christian Schiller damals. Die Empörung in der Gemeinde war dennoch groß. Nun, da der Baum weg ist,scheint sich die Stimmung jedoch gedreht zu haben. Zumindest ihn erreichten nun vor allem positive Zuschriften, sagte Schiller. Man könne endlich die Martinskirche wieder besser sehen, und auch der Blick von oben über der Ort sei nun ungetrübt, hieß es darin. Der Bürgermeister fasste daraufhin den Entschluss, die Ersatzpflanzung im Ausschuss zur Disposition zu stellen.

Tatsächlich scheint es in der Gemeinde unterschiedliche Ansichten über den Baum zu geben. Während die Dritte Bürgermeisterin Christina Reich (CSU) Schiller beipflichtet, berichtet Christiane Gruber (BGH) von ganz anderen Erfahrungen: Vor allem die Anwohner, die in der Nähe des Kirchbergs wohnen,würden den Baum weiterhin schmerzlich vermissen, so die Gemeinderätin. Entsprechend kapp fiel die Entscheidung schließlich aus.

Die vier Befürworter einer Ersatzpflanzung auf dem Kirchberg, unter ihnen auch der Bürgermeister, waren am Ende jedoch in der Minderheit. Dass überhaupt eine Ersatzpflanzung vorgenommen wird, steht außer Frage und ist in der Baumschutzverordnung festgeschrieben, die für Bürger und Gemeinde gleichermaßen verpflichtend ist. Der genaue Standort des Ersatzbaumes ist darin jedoch nicht geregelt.

Die Forstwirtin Franziska Kalz soll nun einen geeigneten Platz auf Herrschinger Gemeindegrund finden und abhängig von diesem auch die passende Baumart auswählen. Dass es einen neuen Weihnachtsbaum geben wird, ist aber wohl nicht zu erwarten.

© SZ vom 07.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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