Mobilität:Mehr Elektroautos auf den Straßen

Lesezeit: 2 min

Insgesamt 235 Autos im Landkreis Starnberg können mit Strom betankt werden. Bisher gibt es erst 20 öffentliche Elektro-Tankstellen. (Foto: Jan Woitas/dpa)

Im vergangenen Jahr wurden im Landkreis 61 Fahrzeuge angemeldet, die ausschließlich Strom tanken. Landrat Karl Roth, der heuer auf ein Hybridauto umsteigt, will die Zahl der Ladestationen verdoppeln

Von Otto Fritscher, Starnberg

Die Zahl der Elektromobile im Landkreis ist im Jahr 2016 weiter gestiegen. 218 rein elektrisch angetriebene Gefährte sind bei der Zulassungsstelle des Landratsamts gemeldet, das sind immerhin 61 mehr als noch vor einem Jahr. Dazu kommen noch mal 235 Hybridfahrzeuge, die sowohl mit Benzin als auch elektrisch fahren können. Im Vorjahr waren es 188 automobile Zwitter gewesen. Interessant ist ein Blick auf die Markenstatistik: 188 Elektro-Pkw gibt es, mit 54 E-Autos mit STA-Kennzeichen ist Renault hierzulande der Marktführer. Aber dichtauf gefolgt von Tesla mit 47 Zulassungen. Ein Tesla kostet etwa 100 000 Euro, was aber angesichts der Kaufkraft im Landkreis - es ist die bundesweit höchste - kein Problem darzustellen scheint.

Auch Landrat Karl Roth (CSU) zeigte sich erstaunt über diese Rangfolge. Er wird im nächsten Frühjahr von seinem Dienst-Audi auf einen BMW mit Hybrid-Antrieb umsteigen. "Super, mit der Ladekapazität komme ich locker von Starnberg nach Inning und zurück, das ist doch für den Landkreis super geeignet", freut sich Roth auf seinen neuen Dienstwagen, der möglicherweise schon Ende Januar geliefert wird. BMW nimmt zum Jahresende mit 28 E-Autos Platz drei in der Zulassungsstatistik des Landkreises ein, gefolgt von Mercedes (15), Volkswagen (14) und Nissan (13). Im Jahr 2013 waren es noch 45 E-Autos gewesen. Mit Starnberger Nummernschild kurven aber auch 16 Elektro-Motorräder und zwei Ackerschlepper herum. Verglichen mit den mehr als 80 000 Benzin- und Dieselkutschen haben die Elektro-Fahrzeuge insgesamt einen verschwindend geringen Anteil am Straßenverkehr.

Auch wenn die Zahlen nicht gerade berauschend sind, sieht Landrat Karl Roth im Ausbau der Elektromobilität im Verkehr keine Sackgasse. "Wir werden weitermachen", kündigt Roth im Gespräch mit der Starnberger SZ an. "Elektromobilität ist ein Thema, das ich der Verkehrsmanagerin wärmstens ans Herz gelegt habe", sagt Roth. In der Vergangenheit hatte sich Susanne Münster vor allem um den Ausbau des Busnetzes gekümmert. Die Busse aber zuckeln dem Anschein nach vor allem in den Abendstunden und am Wochenende leer oder mit maximal einer Handvoll Fahrgäste durch den Landkreis.

Die Verbreitung von E-Autos hängt auch im Fünfseenland unmittelbar mit dem Netz von Ladestationen zusammen, denn noch immer plagt viele E-Mobilisten die Angst, mitten in der Nacht irgendwo auf der Landstraße mit leeren Batterien liegen zu bleiben. Roth kündigte an, die Zahl der öffentlich zugänglichen E-Tankstellen im kommenden Jahr von momentan etwa 20 auf 40 zu verdoppeln.

Zudem sollen die Kommunen die Ladestationen nicht mehr in Eigenregie bauen und warten. "Wir suchen einen Betreiber, der sich um die öffentlichen Ladesäulen kümmert, vom Bau über die Wartung bis hin zu den Abrechnungssystemen", sagt Roth. "Es reicht ja nicht, eine Ladesäule irgendwo hinzustellen, es braucht auch einen, der sich darum kümmert, dass die Technik funktioniert." Dies sei nicht die Aufgabe des Kreises und der Kommunen. Aber auch private Ladesäulen-Besitzer könnten sich diesem Dienstleister anschließen.

Auch heuer wird es zur Förderung der E-Mobilität im Rahmen der Energiewende wieder einen Tag der Elektromobilität geben, und die eStart-Initiative unter Federführung von Susanne Münster soll weiter für den Umstieg auf E-Autos werben. Auch die Eruda, die deutschlandweit größte Rundfahrt von Elektrofahrzeugen aller Art rund um den Ammersee, wird im Herbst wieder stattfinden.

© SZ vom 02.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: