Mitten in Gauting:Streusalz frisst Salzhalle

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Warum die Gemeinde dringend einen Neubau auf dem Bauhofgelände braucht

Kolumne von Michael Berzl

Streusalz nervt Hunde, wenn sie es an die Pfoten bekommen, es macht sich unschön auf dem Lack des neuen X 300 Super GTI mit Frontwooferbooster und es zerfrisst sogar das Fundament von Salzlagerhallen. Ausgerechnet. Der Bauhof in Gauting hat deshalb jetzt ein Problem. Eine Halle auf seinem Gelände an der Grubmühlerfeldstraße ist gesperrt, weil sie laut Sachverständigen einsturzgefährdet ist. An sämtlichen Betonbauteilen im Sockelbereich wurden starke Korrosionsschäden festgestellt, teilt eine Rathaussprecherin mit. Die Ursache ist die Streusalzbelastung in den Hallen und im Hof. Das kommt jetzt nicht ganz überraschend.

Seit mehr als 20 Jahren frisst sich das Salz schon in die Sockel. Der Bauhof wurde Anfang der Achtzigerjahre an der Grubmühlerfeldstraße einquartiert, die 23 Meter lange und zwölf Meter breite Halle gehört zum ursprünglichen Bestand. Normalerweise lagern dort etwa 230 Tonnen Salz, in diesem Winter wurde allerdings nicht so viel benötigt.

Weil die eigentliche Salzhalle gesperrt ist und nicht mehr betreten werden darf, wie Bürgermeisterin Brigitte Kössinger in den Haushaltsberatungen sagte, hat die Gemeinde ein Behelfslager gebaut, in das ungefähr 60 Tonnen passen. So ist der Gautinger Bauhof im vergangenen Winter, der ja nun ausgestanden sein dürfte, einigermaßen gut über die Runden gekommen.

Das ist aber nur eine Übergangslösung. Auf lange Sicht muss aber ein Neubau her, und das kostet eine Menge Geld. Allein der Abriss der alten, kaputten Halle ist mit 25 000 Euro veranschlagt, der Neubau von zwei Salzsilos oder einer neuen Hallenkonstruktion mit 230 000 Euro. Dabei ist aber nicht einmal ganz sicher, ob der Bauhof auf Dauer dort bleibt, wo er sich jetzt befindet. Der CSU-Gemeinderat Maximilian Platzer hat in den Haushaltsberatungen ins Gespräch gebracht, man könne über eine Verlagerung nachdenken. Wo auch immer, ob Silo oder Halle: Das neue Streusalzlager sollte tausalzresistent sein. Wäre empfehlenswert.

© SZ vom 15.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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