Meiling/Gauting:Grausame Verbrechen

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In Mailing stirbt ein Rentner nach einem Überfall in seinem Haus. Ein junger Gautinger sticht eine Haushälterin nieder

Von Christian Deussing, Meiling/Gauting

Ein brutales Verbrechen in Meiling in der Gemeinde Seefeld erschüttert die Region. In der Nacht zum 5. September dringen mehrere Männer über die Terrassentür in das Haus am Ortsrand ein. Sie schlagen mit einer Eisenstange und Holzknüppel auf den 72-jährigen Hausherrn und seine 67 Jahre alte Ehefrau ein. Danach sperren die Täter ihre wehrlosen Opfer in eine kleine Kammer und rauben das Paar aus. Erst zwei Tage später entdeckt ein Zeitungsausträger das Verbrechen: Für den Hauseigentümer und Mesner von Meiling kommt jede Hilfe zu spät. Er ist an den Folgen der äußert brutalen Attacken gestorben. Seine Frau überlebt mit Blutergüssen, Prellungen und Kopfverletzungen den nächtlichen Raubüberfall. An dem sind laut Polizei acht Männer aus Rumänien beteiligt gewesen.

Sieben der Einbrecher werden schon wenige Tage nach dem Raubmord in Wien verhaftet. Das achte Mitglied der sogenannten "Froschbande" können die Fahnder nach wochenlanger Flucht fassen. Der Familienclan hat auch in der Schweiz und Österreich - oft mit einem Wasserkanister-Trick - abgelegene Anwesen ausgekundschaftet, um dann deren Bewohner zu überfallen und niederzuschlagen. Die Opfer sind meistens Rentner und arglos. Die Beute der Bande ist bei ihren Raubzügen eher gering. Nach der Bluttat geht im 200-Seelen-Dorf Meiling, aber auch in Seefeld, Hechendorf und Weßling die Angst um. Seefelds Bürgermeister Wolfram Gum kannte die Opfer als "bodenständige, bescheidene, fleißige und gläubige Menschen". Der 72-jährige Markus K. ist in Meiling fest verwurzelt und lange Zeit Feuerwehrkommandant gewesen.

Eine weitere Bluttat geschieht am 11. November in einer besseren Wohngegend in Gauting: Ein 17-Jähriger sticht völlig unvermittelt die Haushälterin seines Vaters mit einem Obstmesser in den Rücken und verletzt sie lebensgefährlich. Der Schüler flüchtet mit der S-Bahn nach München zu seiner Mutter, die die Polizei verständigt. Das genaue Motiv der Messertat ist unklar; ein Auslöser könnte vielleicht aber gewesen sein, dass der Jugendliche nicht zugeben wollte, an dem Tag durch die Pkw-Führerscheinprüfung gefallen zu sein. Der 17-Jährige kommt in U-Haft, gegen ihn ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts eines versuchten Mordes.

Die Polizei beschäftigt zudem Einbruchserien in Seefeld, Berg und in den Würmtalgemeinden. Die Täter hebeln oft Terrassentüren auf und stehlen Geld und Schmuck. Am 30. September überrascht jedoch eine Hausbewohnerin in der Gautinger Hubertusstraße zwei Einbrecher, die sofort flüchten. Wenig später werden die zwei Männer gefasst - einer in der Würm bei Gauting, der andere im Mühlthal. Auf frischer Tat wird ein Einbrecher-Duo erwischt, das am 5. September in ein Gilchinger Haus einsteigt und ausräumt. Allerdings rechnen die Männer nicht mit der ausgefeilten Überwachungstechnik des Eigentümers. Denn der IT-Spezialist kann von seinem Urlaubsort auf seinem Smartphone den Einbruch live verfolgen - und alarmiert die Germeringer Polizei. Wenig später klicken bei den völlig überraschten Tätern die Handschellen.

© SZ vom 29.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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