Landkreis Starnberg:Blitz schlägt in Villa ein

Lesezeit: 1 min

Ein Unwetter hat im Landkreis Starnberg gewütet: Bei einem Dachstuhlbrand entstand großer Schaden, Straßen wurden überflutet.

Christian Deussing

Ein heftiges Unwetter hat am Donnerstagabend im Fünfseenland Bäume entwurzelt, Straßen überschwemmt und ein Haus in Brand gesetzt. Nach Polizeiangaben schlug ein Blitz gegen 20.40 Uhr in einen Schornstein einer Villa in Leutstetten ein. Kurz darauf brannte der Dachstuhl, in dem sich die Kinderzimmer befanden. Die Bewohner hatten einen Knall gehört und waren noch von Nachbarn gewarnt worden.

Das Ehepaar und seine zwei sechs und drei Jahre alten Buben konnten sich unverletzt ins Freie retten. Hundert Feuerwehrleute hatten den Brand nach etwa einer Stunde gelöscht. Der Schaden beträgt rund 200.000 Euro.

Mit dem Schrecken kam auch ein Autofahrer aus Dießen davon, der wegen des starken Gewitters auf einem Parkplatz bei Perchting angehalten hatte. Kurz darauf krachte ein 15 Meter hoher Baum auf die Motorhaube seines Pkw und zersplitterte die Windschutzscheibe. Der 60-Jährige blieb unverletzt. Überflutet wurden unter anderem die Staatsstraße in Unterbrunn, die Römerstraße in der Gilchinger Bahnunterführung, die Leutstettener Straße am Bahnhof Nord in Starnberg sowie die Maxhofstraße in Pöcking. Feuerwehrleute mussten das Wasser abpumpen und Bäume zersägen, die auf Fahrbahnen gestürzt waren - zum Beispiel in Maising oder in der Hechendorfer Straße in Herrsching.

Der Sturm beendete zudem die Debatte um eine wurzelfaule Weide am Dießener Dampfersteg: Der Baum sollte trotz Protesten beseitigt werden, nun wurde er von Böen einfach umgeblasen. Vom prasselnden Regen bekam auch der Starnberger Bauausschuss etwas mit, der in der Schlossberghalle tagte. Durch das Dach tropfte es nämlich in den Sitzungssaal. Man werde nach dem Leck suchen, sagte am Freitag auf Anfrage Gisela Gundlach, Chefin des Hochbauamtes.

Bis etwa 23 Uhr waren die Feuerwehren im Einsatz, wobei von Brandmeldern auch Fehlalarme beim Ärztehaus Percha, Starnberger Obi-Baumarkt und bei der Molkerei Scheitz in Andechs ausgelöst wurden. Größere Probleme von den Seen wurden nicht gemeldet, wo die Segler offenbar zeitig auf die Unwetterwarnung reagierten. Insgesamt sei man relativ glimpflich davon gekommen, bilanzierte die Polizei.

© SZ vom 24.07.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: