Krailling:Klima und Kasse schonen

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Im Rahmen der Solarkampagne des Landkreises erläutert Firmenchef Hans Roggenkamp der Klimaschutzmanagerin Josefine Anderer-Hirt Details des Energiespeichers in seinem Betrieb im Kraillinger Gewerbegebiet. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Firma erreicht mit Fotovoltaik Verzinsung von fünf Prozent

"Es rechnet sich allemal, die Sonne zu nutzen. Bei einer Verzinsung von fünf Prozent, wäre ich doch schlecht beraten, wenn ich das Geld auf der Bank lassen würde", sagt Hans Roggenkamp, Seniorchef der Firma für Kälte- und Klimatechnik Trane-Roggenkamp im Kraillinger KIM. Neben den finanziellen Vorteilen, die ihm die Fotovoltaikanlagen bieten, leistet er damit einen großen Beitrag zur Energiewende. Im Rahmen der Solarkampagne des Landratsamtes Starnberg hatte Klimaschutzmanagerin Josefine Anderer-Hirt am Dienstag eine Besichtigung des Unternehmens organisiert, das 2016 für sein vorbildliches Konzept - eine ausgeklügelte Kombination aus Fotovoltaik, Wärme aus dem Grundwasser, Ökostrom und einer innovativen Regelungstechnik - mit dem zweiten Platz des Energiepreises des Landkreises ausgezeichnet worden war.

Hauptenergiequelle sind die Fotovoltaikmodule auf den Firmengebäuden Pionierstraße 3 und 4 im KIM. Roggenkamp berichtet den interessierten Eigenheimbesitzern von seinen langjährigen Erfahrungen mit der Nutzung alternativer Energien. Er erklärt beispielsweise, dass der Ertrag aus den aufgeständerten Modulen weit höher ist, als der aus den flach Installierten. Da müsse man sich nach den Gegebenheiten und der Tragfähigkeit der Dachkonstruktion richten. In seiner Firma fließt der Strom zum Großteil in den Eigenverbrauch und wird zudem in 24 Bleigelbatterien gespeichert. Es sind unscheinbare graue Kästen, die in zirka 2,50 Meter Höhe an der Wand der Lagerhalle aufgereiht sind. Sie haben eine Kapazität von 100 bis 175 Kilowattstunden und können bei Bedarf bis auf 50 Prozent entladen werden. Es gebe heute bessere Anlagen, die aber auch wesentlich teurer seien. Die Entwicklung gehe rasant voran, erklärt Roggenkamp. Im Keller des Gebäudes steht das Herz der innovativen Technik: eine umweltfreundliche und umschaltbare Kältemaschine/Wärmepumpe, die Wasser aus einem 36 Meter tiefen Brunnen bezieht. Dem 9,8 Grad warmen Wasser werden 1,5 Grad Wärme entzogen. "Das Interessante ist, dass diese eine Maschine sowohl Heizen wie Kühlen möglich macht", sagt Anderer-Hirt. Sie bedauert, dass sich keine Unternehmer für das Projekt interessiert haben und weist auf ein Angebot der Verbraucherzentrale hin. Im Mai ist der Solar-Check, bei dem die Solareignung des Hauses geprüft wird, für Kraillinger gratis. Im Juni ist Gauting an der Reihe.

© SZ vom 17.05.2018 / bla - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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