Krailling:Die Last mit der Rast

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Kraillings Senioren wünschen sich mehr Bänke zum Ausruhen

Von Christiane Bracht, Krailling

Die Kraillinger Senioren wünschen sich mehr Bänke im Ort. Viele, vor allem die Älteren, also 80- oder 90-Jährige, müssten zu Fuß zum Einkaufen gehen, sagt Waltraud Asam, die Vorsitzende der Kraillinger Senioreninitiative. Denn mit dem Auto fahren die meisten nicht mehr und auch auf dem Rad fühlen sie sich unsicher, lassen es lieber stehen. Doch die Wege zum nächsten Laden sind oft recht weit - zumindest für Leute, die sich nicht mehr so leicht tun mit dem Laufen. Nur wenige wohnen in der Nähe einer Bushaltestelle, weiß Asam. Und so müssen die Senioren ihre teils schweren Einkaufstaschen zu Fuß heim schleppen. Unterwegs wünschten sie sich mal Rast machen zu können, sich hinzusetzen und zu verschnaufen, um dann mit neuem Schwung weiterlaufen zu können. Auch wenn man mal Bekannte treffe, sei es schön, wenn man sich beim Ratsch hinsetzen könne, sagt Asam. Aber in Krailling gebe es kaum Sitzgelegenheiten. Lediglich an der Bushaltestelle vor dem Linnerareal an der Margaretenstraße könne man sich kurz ausruhen. Leider sei der Gehweg an der Stelle so schmal, dass man praktisch immer im Weg sitzt. Asam weiß wovon sie spricht, sie hatte erst vor kurzem eine schwere Operation am Bein und konnte zwei Monate nicht gehen. Deshalb will sie sich jetzt darum kümmern, dass Krailling seniorenfreundlicher wird. In Gilching versuche man auch Spazier- und Einkaufswege mit Bänken aufzurüsten. Auch in der Münchner Innenstadt gebe es seit einiger Zeit sehr viel mehr Sitzgelegenheiten, weiß die Kraillingerin. Angesichts des hohen Anteils an Senioren in der Würmtalgemeinde sei es an der Zeit auch hier etwas zu tun. Nach der Sommerpause will sie dafür Sorgen, dass das Thema im Gemeinderat behandelt wird.

Asam stellt sich vor allem an der südlichen Margaretenstraße, also zum Beispiel vor der Bibliothek, Bänke vor. Schon um die Attraktivität des Zentrums zu stärken, wie sie sagt. An der Endstation des Busses, der zur Muggenthalerstraße fährt, wünscht sie sich ebenfalls Sitzgelegenheiten und wenn möglich auch einen Regenschutz. Dort sei schließlich auch ein kleines Einkaufszentrum mit Ärzten, Apotheken, Friseur und Café. Die Leute, die am westlichen Ende Kraillings wohnen, seien insoweit bevorzugt. Denn am Sperberweg gebe es eine Bank an der Endhaltestelle, sowie an der Sanatoriumswiese. Auch auf der Luitpoldstraße fehlten Ausruhmöglichkeiten für Senioren, moniert Asam. Vor allem diejenigen, die an der Planegger Bahnhofstraße einkauften, vermissten sie sehr. Vor dem Casabella und an der Ecke Hans-Sachs-Straße wären gute Stellen für Bänke, schlägt sie vor. Auch an der Lohfeldstraße im Bereich von Tengelmann fehlten Sitzplätze oder auch an der Wiesengrundstraße, dort wo es zum Osthang hinauf geht. In einer Gemeinde, in der etwa ein Drittel Senioren lebten, sei dies kein Luxus.

Um ihrem Anliegen mehr Nachdruck zu verleihen, hat die ehemalige Gemeinderätin vorsorglich schon Unterschriften gesammelt. Etwa 30 ältere Damen und Herren im Alter von 65 bis 87 Jahren unterstützen ihr Anliegen. "Es gibt immer mehr Hochaltrige", gibt Waltraud Asam noch zu bedenken.

© SZ vom 12.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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