Bauhof:Endlich am Ziel

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Der Inninger Pfarrer Thomas Pendanam segnete den neuen Bauhof zusammen mit Bürgermeister Bleimaier (li.). (Foto: Ulfers)

Der neue Inninger Bauhof hat eine lange Vorgeschichte. Nun aber konnte Einweihung gefeiert werden

Von Astrid Becker, Inning

Bürgermeister Walter Bleimaier nennt es ein "typisches kommunales Bauvorhaben": Bis es fertiggestellt sei, dauere es länger als gedacht, und die Kosten fielen am Ende höher aus als geplant. Gemeint ist in diesem Fall der neue Bauhof in Inning, der am Freitag eingeweiht wurde. Damit findet eine nicht ganz einfache und recht langwierige Geschichte nun ein Ende.

Bereits vor einem Jahrzehnt hatte sich abgezeichnet, dass der bisherige Bau- und Wertstoffhof in der Gartenstraße auf Dauer nicht mehr tragbar sein würde. Dass daraus jedoch eine "lange und verdrießliche" Geschichte werden würde, wie es Bleimaier einmal beschrieb, ahnte damals wohl niemand. Auch bei der Einweihung des Bauhofs wären Ortsunkundige kaum auf die Idee gekommen, dass dieses Vorhaben einst sogar die Gerichte beschäftigte. Auch wenn Bleimaier in seiner Rede nicht auf Details einging, verschwieg er die Probleme nicht. Die Gewerbeaufsicht hatte zum Beispiel auch schon mal mit der Schließung des Betriebs gedroht - weil viele Zustände nicht mehr der gültigen Rechtslage entsprochen hatten. Zuvor hatten aber auch die Bürger immer wieder über Enge und Lage der beiden Einrichtungen geklagt - die einen waren diejenigen, die dort arbeiten, die anderen die Inninger, die dort ihren Müll entsorgen. Als sich herausstellte, wie marode die Anlage wirklich ist und nur eine Investition von 40 000 Euro zumindest vorerst hätte Abhilfe schaffen können, fiel 2011 die Entscheidung, Bau- und Wertstoffhof an einem anderen größeren Standort neu zu bauen - am südlichen Ortseingang nahe des Kreisels. Die Gemeinde sicherte sich dort zwei Grundstücke, ohne allerdings zu wissen, dass dort Flächen an einen Landwirt verpachtet waren.

Aus diesem Grund wurden die ersten Bauarbeiten, mit denen 2012 begonnen worden war, kurze Zeit später wieder gestoppt. Die ganze Angelegenheit endete vor Gericht, und man konnte erst nach Ablauf des offenbar gültigen Pachtvertrags 2014 wieder mit dem Bau beginnen. Zwischenzeitlich gab es in der Bevölkerung auch noch Unmut. Mit dem Standort mochten sich manche aber so gar nicht recht anfreunden. Die Bürgerinitiative für Innings Zukunft (BIZ) wollte daher ein Bürgerbegehren initiieren, das jedoch vom Gemeinderat als unzulässig abgewiesen wurde. Immer wieder forderte sie, ein neues Grundstück für den Bauhof zu suchen - zuletzt im September 2014, nur wenige Wochen vor dem eigentlichen Baubeginn.

Doch auch dieser stand offenbar unter keinem glücklichen Stern. Denn als die Bagger endlich rollten, zeigte sich, wie schlecht der Boden an dieser Stelle ist: "Wenn es regnete, ist der ganze Hang dort abgerutscht", erzählt Bleimaier. 12 000 Kubikmeter Erde mussten bewegt, an- und abgefahren werden - was etwa 1000 LKW-Ladungen entspricht. 2015 konnten dann die Bauarbeiten fortgesetzt werden - was das Projekt erheblich verteuerte: von 1,8 Millionen veranschlagten Euro wuchsen die Kosten auf 2,2 Millionen Euro. Nun gliedert sich der Bauhof in zwei Gebäudetrakte mit einer Gesamtnutzfläche von etwa 1200 Quadratmetern. Der eine ist 42 Meter lang und dient als Salzlager und Garage, der andere ist 40 Meter lang und beherbergt neben Verwaltung unter anderem sogar noch einen eigenen Fahrzeugwaschraum ("den jetzt auch die Feuerwehr nutzen kann", so Bleimaier), eine Schreinerei und eine Schlosserei.

© SZ vom 11.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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