Höhenrain:Hallenbau aufgeschoben

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Flüchtlingsunterkunft wird erst einmal nicht benötigt

Von Sabine Bader, Höhenrain

Es gibt nichts in der Flüchtlingsfrage, was sicher ist - am allerwenigsten die Anzahl der Asylbewerber, die kommen werden. Es gibt keine annähernd verlässlichen Zahlen für 2016. Nach einem Gespräch mit Kreisbaumeister Christian Kühnel gab Bürgermeister Rupert Monn am Dienstag im Berger Gemeinderat überraschend bekannt, dass es noch völlig unklar sei, wann und ob die viel diskutierte Halle auf der Festwiese in Höhenrain überhaupt gebaut werden muss.

Wie hitzig hatten die Höhenrainer über den Hallenbau für 125  Menschen diskutiert. Und die ganze Aufregung war möglicherweise umsonst. Es waren auch Transparente aufgestellt worden, die sich indirekt gegen Monn und seine klare Haltung richteten. Angesichts des Gemeinderatsbeschlusses, wonach die Mehrheit das Grundstück in Höhenrain ob seiner Lage und des bereits vorhandenen Kanals und Stromanschlusses für das geeignetste erachtet hatte, schlugen die Wellen hoch. Auch wenn Monn erklärt hatte, man könne auf dem 22 500 Quadratmeter großen Gelände ja trotz Hallenbaus weiterhin Feste feiern, sahen sich etliche Höhenrainer jeder Feierfreude beraubt. Der Vorsitzende des örtlichen Soldaten- und Kriegervereins, der alljährlich ein Oldtimertreffen auf dem Gelände veranstaltet, erklärte gar, auch wenn der Hallenbau schon zeitlich nicht mit dem Fest kollidiert hätte, er werde sich aus Prinzip ein anderes Grundstück für die Veranstaltung suchen. Auch wenn man dort für Wasser und Strom wesentlich mehr Geld bezahlen müsse, als auf dem gemeindlichen Areal. Richtig verständlich dürfte diese rigide Haltung wohl nicht einmal den eigenen Mitgliedern sein.

Ebenso plakativ hatte bereits in der Sitzung, als die Entscheidung für Höhenrain gefallen war, die Dorfjugend reagiert: Sie hatte Monn nach der Abstimmung 500 Euro in Bar auf den Ratstisch geblättert. Geld, mit dem die Gemeinde die Maifeier bezuschusst. Ganz nach dem Motto: "Unter diesen Voraussetzungen wollen wir kein Geld annehmen." Doch jetzt ist ohnehin alles anders. Der Hallenbau wird zumindest aufgeschoben. Und manchem, der überreagiert hat, mag sein Verhalten heute peinlich sein.

Wie es aus dem Landratsamt heißt, werden der Behörde derzeit immer wieder neue Standorte angeboten, die zu prüfen sind. Des Weiteren sei ohnehin vorstellbar, dass Containerbauten den geplanten Hallen vorgezogen werden, da in diesen abgeschlossenen Räumen mehr Privatsphäre möglich ist und somit weniger Zwistigkeiten entstehen.

© SZ vom 03.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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