Ersatz für prächtige Fichte:In Herrsching ist Weihnachten gerettet

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Bald soll auf dem Kirchberg wieder ein "Weihnachtsbaum" stehen. Herrschinger Bürger wollen sich um Kosten und Pflege kümmern. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Auf dem Kirchberg wird eine Tanne gepflanzt. Bürger hatten dafür etwa 270 Unterschriften gesammelt.

Von Marcella Rau, Herrsching

Zu guter Letzt gibt es also doch noch ein Happy-End für all jene, die sich für die Pflanzung eines neuen Nadelbaums am Kirchberg stark gemacht haben. Nachdem der Bauausschuss sich im Januar mehrheitlich dafür ausgesprochen hatte, an anderer Stelle einen Ersatzbaum zu pflanzen - unter anderem aufgrund zahlreicher Zuschriften von Bürgern, die die freie Sicht auf die Kirche und vom Kirchberg hinunter über den Ort nicht mehr missen wollten - schien die Sache besiegelt zu sein.

Diese Entscheidung jedoch wollten einige Herrschinger nicht einfach hinnehmen. Wenn schon die Gemeinde keinen neuen Baum pflanzen will, dann würden sie es eben selbst in die Hand nehmen, beschlossen Monika Sedlmaier und Claudia Weinhart. Mit Stift und Papier zogen sie los und stellten bald fest, dass sie mit ihrem Anliegen nicht allein waren. Etwa 270 Unterschriften kamen in nur wenigen Tagen zusammen und wurden in der Gemeinderatssitzung vom 19. Februar übergeben. Das Angebot der Initiative "Herrschinger Bürgerinnen und Bürger für die Neupflanzung einer Weihnachtstanne an der Martinskirche": Sie selbst wollen die Kosten für die Pflanzung eines neuen Baumes übernehmen und sich im ersten Jahr auch um dessen Pflege kümmern. Somit landete die Ersatzpflanzung erneut auf der Tagesordnung des Bauausschusses am Montag, wo sie ohne Gegenstimme genehmigt wurde. Nachdem auch die Gemeindeverwaltung keine Einwände gegen das Vorhaben geäußert hatte, sollte einer neuen "Weihnachtstanne" nun also nichts mehr im Wege stehen.

"Für einen so großen Baum, wie ihn die Gemeinde gepflanzt hätte, fehlen uns aber natürlich die Mittel. Er muss schon in einer Größenordnung sein, in der wir ihn noch selbst händeln können", sagte Sedlmaier in der Sitzung. Schließlich wollen die Bürger auch die Pflanzung eigenhändig vornehmen. Eine junge Weißtanne zwischen eineinhalb und zwei Meter groß soll es also werden. Wolfgang Schneider (SPD) sieht in dem Angebot der beiden Herrschingerinnen einen guten Kompromiss. Die Tanne bleibe schließlich auf absehbare Zeit so klein, dass auch die Befürworter eines ungetrübten Ausblicks sich nicht gestört fühlten dürften.

© SZ vom 21.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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