Interview mit Herrschinger Polizeichef:Präsenz verstärkt

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Albert Huber von der Polizeiinspektion Herrsching versteht die Ängste der Bürger, hält sie aber für unberechtigt. Trotzdem rät er zur Achtsamkeit. (Foto: privat)

Polizei rät den Bürgern zu erhöhter Vorsicht

interview Von Christine Setzwein, Herrsching

Es herrscht Angst in den Gemeinden des Fünfseenlands. Seit dem brutalen Raubmord an einem Rentner in Meiling sind die Bürger verunsichert. Sie wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen. Polizeihauptkommissar Albert Huber von der Polizeiinspektion Herrsching beantwortet Fragen dazu.

SZ: In den Dörfern geht die Angst um. Ist sie berechtigt?

Albert Huber: Aufgrund des aktuellen Vorfalles in Meiling ist es verständlich, dass nun manche Menschen Angst haben. Als berechtigt möchte ich diese Angst allerdings nicht bezeichnen. Straftaten, insbesondere Gewaltdelikte, werden laut Statistik in Städten wesentlich häufiger begangen als im ländlichen Bereich. Gerade in Dörfern schaut die Nachbarschaft noch aufeinander, man kennt sich. Dies erhöht das Entdeckungsrisiko für die Täter. Straftaten werden weniger häufig begangen.

Gerade in den kleinen Dörfern ist es üblich, Terrassentüren offen zu lassen oder die Haustür nicht abzuschließen, wenn man das Haus kurz verlässt. Von dieser Gewohnheit sollten sich die Bürger wohl verabschieden.

Offene Türen und Fenster, dazu zählen auch gekippte Fenster, erleichtern potenziellen Einbrechern oder auch Gelegenheitsdieben den Zutritt in den Wohnbereich. Beim Verlassen des Hauses sollten diese geschlossen sein.

Und wie ist es, wenn es an der Tür klingelt? Gleich öffnen oder auf Nummer sicher gehen?

Man sollte sich immer vergewissern, wer vor der Türe steht. Die Person, die Einlass begehrt, muss sich zu erkennen geben, sie will ja etwas vom Wohnungsbesitzer. Der Wohnungsinhaber sollte sich Ausweise zeigen lassen und sich im Zweifelsfall auch nicht davor scheuen, bei der Behörde oder Institution anzurufen, ob der Besucher tatsächlich von dort kommt.

Was tun, wenn ein Auto langsam durch Straßen fährt und die Insassen die Gegend offensichtlich ausspionieren?

Sich als erstes Kennzeichen, Marke, Typ und Farbe des Fahrzeugs notieren, wenn möglich auf die Insassen achten, um diese beschreiben zu können. Anschließend die Polizei, möglichst zeitnah, verständigen und dabei die Richtung angeben, in welche das verdächtige Fahrzeug weggefahren ist. Das gleiche gilt auch bei der Feststellung von sonst verdächtigen Personen.

Kann die Polizei ihre Präsenz auf den Straßen verstärken?

Anlassbezogen hat die Polizei Herrsching ihre Präsenz erhöht, es finden verstärkt, auch mit Unterstützungskräften, Polizeikontrollen statt .

© SZ vom 11.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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