Mit welchen Inhalten sie ihr neues Amt füllen werden, das wissen sie noch nicht. Zunächst aber müssen sich die fünf neuen Herrschinger Jugendbeiräte untereinander kennen lernen. Ohne Wahl - das ist laut Satzung bei fünf Bewerbern nicht nötig - hat der Herrschinger Gemeinderat die Vorschlagsliste "eins zu eins" übernommen, wie Bürgermeister Christian Schiller bei der konstituierenden Sitzung erklärte. Wählen mussten die fünf dann trotzdem, da es mehrere Bewerber für das Amt des Vorsitzenden und des Stellvertreters gab. Anke Strobl, die Jugendbeauftragte im Gemeinderat, und Jugendpfleger Christian Kreilkamp attestierten bei der geheimen Abstimmung.
Zum Vorsitzenden wählten die Jugendbeiräte den 14-jährigen Kadir Gültekin. Der Schüler geht in die achte Klasse der Gilchinger Mittelschule und möchte später eine Ausbildung als Mechatroniker machen. Ehrenamtlich engagiert sich Kadir bereits bei der Herrschinger Feuerwehr. Außerdem betreibt er beim TSV die Sportart Parkour. "Ich möchte etwas für die Jugend bewegen", erklärte er. Sein Stellvertreter ist Wolfgang Scheitz. Der 17-Jährige besucht die elfte Klasse des Gymnasiums in Sankt Ottilien. Für den Jugendbeirat hat er sich beworben, um wieder mehr Bezug zur Gemeinde zu bekommen. Viele Kontakte seien seit dem Gymnasium abgebrochen; das soll sich jetzt ändern.
Den Beirat ergänzen die 16-jährige Melanie Wuttke, Hüseyin Gültekin, 17, Bruder von Kadir, sowie der 19-jährige Paul Gruber. Wuttke geht auf eine private Fachoberschule in München und engagiert sich in Herrsching bei der Wasserwacht. Gültekin hat im Herbst in Wörthsee eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker begonnen. Gruber möchte Ansprechpartner der Jugendlichen für alle möglichen Bereiche sein, da er gut vernetzt in der Gemeinde sei.
Die Jugendlichen wollen wieder einen "Battle of Bands" veranstalten
Einig war sich der Jugendbeirat darin, dass bewährte Aktionen wie die "Battle of Bands" weiterlaufen sollen. Insgesamt beträgt das Budget des Jugendbeirats 5000 Euro. Falls das Geld nicht reiche, können die Jugendlichen sich an die Gemeinde wenden. "Für gute Vorschläge haben wir immer offene Ohren", versicherte Bürgermeister Schiller. Er hat den Jugendbeirat, der auch Rede- und Antragsrecht im Gemeinderat hat, eingeladen, um sich dem politischen Gremium vorzustellen.
Jugendliche, die mit dem Jugendbeirat in Kontakt treten möchten, können dies derzeit über die beiden Jugendpfleger der Gemeinde Julia Schmidbauer und Christian Kreilkamp: jugendpflege@herrsching.de. Eine eigene Internetadresse wird noch eingerichtet.