Herrsching:Luftige Erweiterung

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Die Christian-Morgenstern-Volksschule platzt aus allen Nähten, nun soll ein Anbau die Raumnot beenden. Das Projekt wird voraussichtlich drei Millionen Euro kosten und soll im Schuljahr 2018/19 fertiggestellt sein

Von Patrizia Steipe, Herrsching

Wenn alles nach Plan läuft, dann könnten die Schüler der Herrschinger Christian-Morgenstern-Volksschule bereits zu Beginn des Schuljahres 2018/19 ihren Erweiterungsbau beziehen. Da die Schule aus allen Nähten platzt, soll Architektin Claudia Schreiber einen Anbau realisieren.

Den Auftrag hat die Planerin besonders gerne angenommen. Schließlich war es ihr Vater, der die Volksschule vor ein paar Jahrzehnten geplant hatte. Jetzt soll es im Norden einen Neubau geben, den Schreiber optisch an das Bestandsgebäude anpassen möchte. Im Untergeschoss hat sie zwei Computerräume und ein Klassenzimmer vorgesehen. Im Erdgeschoss finden drei Klassen und ein Nebenraum Platz und in das Obergeschoss kommen drei Klassen sowie ein Sprech- und Erste-Hilfe-Zimmer. Die Innenwände sollen in Leichtbauweise errichtet werden, so kann die Raumaufteilung später noch geändert werden. Insgesamt soll der Neubau 36 Meter lang und 8 Meter breit werden. Da die Räume im Norden liegen, wird es im Sommer selten heiß werden. Somit kann auf Jalousien als Schutz vor Sonneneinstrahlung verzichtet werden. Einen Sichtschutz, eventuell durch Vorhänge, soll es trotzdem geben.

Schreiber, die sich als "Verfechterin der natürlichen Lüftung" geoutet hatte, plant viele Lüftungsmöglichkeiten im Gebäude einzubauen. Mindestens zehn Prozent der Fassadenfläche soll dafür genutzt werden können. "Man muss die Fenster aber auch aufmachen", mahnte Schreiber, die vollgestellte Fensterbretter in Schulen monierte. Es gebe sogar extra "CO2-Ampeln", die angeschafft werden könnten. "Wenn die Luft schlecht ist, schalten sie auf rot", erklärte die Architektin.

Gemeinderätin Christiane Gruber (BGH/FW) regte an in den Klassen einen "Lüftungsdienst" zu etablieren. Einige Fürsprecher im Gremium bevorzugten aber eine rund 110.000 Euro teure Lüftungsanlage, wodurch man auf das Lüften per Hand verzichten könnte. Schließlich würde die Leistungsfähigkeit der Schüler durch schlechte Luft beeinträchtigt. Über eine Fotovoltaik- und eine Lüftungsanlage wird das Ratsgremium noch einmal extra beraten.

Als nächstes möchte Schreiber die Förderanträge stellen, die Genehmigung für einen vorgezogenen Baubeginn einholen und die Gewerke ausschreiben, damit im Herbst mit dem Erdaushub und den bauvorbereitenden Arbeiten begonnen werden kann. Der Schulbetrieb soll trotz des Baus weiterlaufen. Insgesamt soll der barrierefreie Neubau rund drei Millionen Euro kosten.

© SZ vom 25.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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