Herrsching:Knülle kritisiert eigenen Vorstand

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Herrschinger CSU-Politiker ist mit der Arbeit seiner Leute unzufrieden

Bis 2009 ist Gerhard Knülle der Vorsitzende der Herrschinger CSU gewesen. Nach ihm gab es auf diesem Posten einen doch recht häufigen Wechsel. Bernhard Kögel ist der derzeitige Vorsitzende. An ihm hat Knülle, der zu den immer noch umtriebigen aber auch umstrittenen CSU-Kommunalpolitikern seiner Gemeinde gehört, einen Brief mit der Überschrift "Inaktivität des CSU-Ortsverbands Herrsching" geschrieben.

In dem Schreiben geht er sowohl mit dem amtierenden Vorstand als auch mit der Fraktion im Gemeinderat hart ins Gericht. "Auch bei größtem Wohlwollen sehe ich nicht, dass die CSU Herrsching in den letzten Jahren durch politische Aktivitäten aufgefallen wäre, die nachhaltige Aufmerksamkeit bewirkt hätten. Vielmehr ist unser Ortsverband dadurch aufgefallen, dass er nicht aufgefallen ist." Auch mit der Arbeit des CSU-Fraktion ist er unzufrieden. "Das Gleiche kann doch auch für die CSU-Fraktion gesagt werden." Diese Feststellung, so Knülle, mag hart klingen, aber ist sie deshalb falsch?, fragt er rhetorisch geschickt.

Sein Appell an den CSU-Vorstand lautet daher: "Lasst uns in einer möglichst noch in diesem Jahr stattfindenden Mitgliederversammlung darüber diskutieren, wie die politische Arbeit im Ortsverband wieder auf das Niveau früherer Jahre zurückgeführt werden kann." Wenn nicht, will Knülle die Herrschinger CSU verlassen - und zwar nach mehr als 40 Jahren Mitgliedschaft im Ortsverband. Das heißt aber nicht, dass er auch aus der CSU austreten will. Auf Anfrage sagte er, dass er dem Vorstand bis Ende des Jahres Zeit geben will. "Danach werde ich für mich eine Entscheidung treffen", betonte er. Zu welchem Ortsverband er möglicherweise wechseln will, ließ er allerdings offen. Fast 45 Jahre ist er nun schon in der Partei.

© SZ vom 20.09.2016 / pro - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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