Herrsching:Das "Westbündel" mausert sich

Lesezeit: 2 min

Bessere Anbindung zwischen den S-Bahn-Linien S8 und S6 und günstigere Umsteigezeiten: So sieht Verkehrsmanagerin Susanne Münster die Vorteile. (Foto: Georgine Treybal)

Die Buslinien durch Herrsching bieten künftig Schülern zusätzliche Fahrmöglichkeiten und Ausflüglern attraktive Fahrzeiten. Insgesamt soll das Angebot "mehr als verdoppelt werden", verspricht die Verkehrsmanagerin

Von Patrizia Steipe, Herrsching

"Westbündel" nennt Susanne Münster die neuen Buslinien für den westlichen Landkreis. Die Verkehrsmanagerin im Landratsamt tingelt derzeit durch die Gemeinden, um grünes Licht für die europaweite Ausschreibung zu bekommen. Wenn alles nach Plan läuft und ein Busunternehmen für die nächsten acht Jahre gefunden ist, kann der Fahrplan im Dezember 2017 in Kraft treten. "Mein Landkreisbus" heißt das Starnberger Buskonzept und für den Westen hat Münster eine ganze Reihe von Verbesserungen im Streckennetz ausgetüftelt. Dem Herrschinger Gemeinderat zählte sie die Vorteile für die sechs durch Herrsching verlaufenden Buslinien auf: Mehr Anbindung zwischen S 8 und S 6, günstigere Umsteigezeiten, Gewerbegebiete können besser erreicht werden, Orte ohne S-Bahn bekommen mehr Busse, Schüler haben nachmittags zusätzliche Fahrmöglichkeiten und auch Ausflügler finden attraktive Buszeiten.

Insgesamt soll das Angebot "mehr als verdoppelt werden", versprach Münster. "Ein Quantensprung", schwärmte Christiane Gruber (BGH/FW). Das sahen ihre Kollegen genauso und stimmten für das Konzept. Das Ganze ist allerdings nicht zum Nulltarif zu haben. 120 000 Euro, das sind 50 000 Euro mehr als bisher, fallen für Herrsching an. Es hätten sogar noch mehr sein können. Münster hat aber die Buslinien jeweils über mindestens drei Gemeinden laufen lassen, damit der Landkreis 70 Prozent der Kosten übernimmt. Dafür bekommen die Bürger einen ausgefeilten Busplan, "Das ist jetzt ein richtiges Netz, vorher waren es nur Linien", meinte Anke Strobl (BGH/FW).

So sollen die Busse generell von ungefähr 5 bis 22 Uhr fahren. Abends ist derzeit meist bereits um 20 Uhr Schluss. Am Wochenende ist ein Zweistundentakt von zirka halb acht bis halb zehn Uhr abends vorgesehen. Auf der Linie 950 wird der Bus unter der Woche im Stundentakt und zeitlich versetzt mit der Buslinie 951 nach Starnberg fahren, so dass ein Großteil der Fahrgäste alle halbe Stunde einen Bus hat. "Das wird auch die Schüler freuen", so Münster. Viele Starnberger Jugendliche besuchen nämlich die Herrschinger Realschule. Die Buslinien 957 und 952 werden zusammengelegt zum Bus 921. Alle halbe Stunde soll der neue Bus fahren. Breitbrunn und Inning werden dann mit der S 8 angebunden, "einmal mit Halt an jeder Bushaltestelle und einmal an einer Haltestelle je durchfahrendem Ort", erklärte Münster. Stündlich geht es über Inning nach Weßling, aber nicht mehr nach Gilching. Dafür steht in Weßling der Bus bereit (947), der nach Gilching fährt und dabei in den Gewerbegebieten hält.

Weitere Vorteile des neuen Busses sind die Anbindung von Stegen nach Inning und Herrsching, die Anbindung der Schulen in Herrsching, Gilching und Germering und mit dem neuen Bus, der die Strecke Weßling-Großhadern in 35 Minuten schaffen soll. Außerdem wird die Verbindung von Herrsching nach Fürstenfeldbruck in die Buchenau mit ihren Einkaufsmöglichkeiten mit der Linie 820 optimiert. So ausgeklügelt das System ist - Staus und verstopfte Straßen werden auch künftig den Fahrplan durcheinander bringen. "Damit werden wir leben müssen, weil die Busse haben keine Vorrangstellung", so Münster. Allerdings können die Fahrer für ihre Strecken die "Echtzeiten" abrufen und dementsprechend reagieren und informieren.

© SZ vom 29.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: