Herrsching:Beten und feiern

Lesezeit: 1 min

Die Erlöserkirche an der Madeleine-Ruoff-Straße in Herrsching wurde am 28. Oktober 1956 eingeweiht. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Herrschinger Protestanten begehen das Jubiläum ihrer Kirche

Von Patrizia Steipe, Herrsching

Für Kirchen sind 60 Jahre eigentlich kein Alter. Aber die Herrschinger Protestanten feiern trotzdem gern, schließlich sind Feste immer etwas Schönes. Am 28. Oktober 1956, wurde die Erlöserkirche Herrsching in der Madeleine-Ruoff-Straße eingeweiht. Auf den Tag genau 60 Jahre später feiern die evangelisch-lutherischen Gläubigen nun das Jubiläum mit einem Festwochenende. Pfarrerin Angela Smart und ihr Team laden alle Bürger dazu ein. Den Auftakt macht ein ökumenischer Jugendgottesdienst am Freitag, 28. Oktober, um 19 Uhr. Anschließend lädt die Jugend zu einem Zusammensein sein. Mit einer poetischen Lesung geht es am Samstag, 29. Oktober, von 20 Uhr an weiter. Burchard Dabinnus wirft humorvoll-kritische Seitenblicke auf die Kirche und Kirchenmusikerin Edelhoff-Weyde und spielt dazu Orgel. Den krönenden Abschluss bildet der Festgottesdienst am Sonntag, 30. Oktober, um 10 Uhr. Anschließend gibt es einen Empfang.

Am Festwochenende werden sich sicherlich einige Gelegenheiten bieten, um die Kirche zu besichtigen. Geplant wurde der Kirchenbau vom bekannten Herrschinger Architekten Roderich Fick (1886-1955). Er hat auch den Herrschinger Friedhof konzipiert. Es ist ein minimalistisch anmutender Kirchenbau, der durch die schmucklose Fassade fast klassisch wirkt. Symmetrie hat Fick in der Kirche bewusst vermieden, um dem Gebäude Spannung zu verleihen. So verlaufen die beiden Bogen von Kirchenschiff und Altarraum nicht parallel, sondern sie sind verschoben. Große Fenster lassen Licht einfallen. Das Herzstück bilden Taufstein, Altar und Kanzel. Das Altarkreuz des Bildhauers Bernhard Bleeker (1881-1968) zog erst lange nach seinem Tod in die Kirche ein. Mit dem Bau des Kirchturms wurde acht Jahre nach der Einweihung begonnen. 1965 wurde er eingeweiht. Er beherbergt vier Glocken, die vor den Gottesdiensten und an Samstagen um 14 Uhr läuten. Im Laufe der Jahrzehnte ist das Gotteshaus unansehnlich geworden. Die ehemals weiße Fassade hatte eine graue Farbe angenommen, Innenhof und Parkplatz waren nicht mehr schön. Mit der Aktion "Kirche im Licht" konnte das Ganze vor vier Jahren mit Hilfe vieler Spenden saniert werden. Seit zwei Jahren findet nun auch der gemeindliche Christkindlmarkt auf dem Kirchenhof und im Umfeld der Kirche statt. Auch in diesem Jahr wird er am Samstag, 10. und Sonntag, 11. Dezember wieder dort sein.

© SZ vom 28.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: