Herrsching:Asyl ist Menschenrecht

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Eine ganze Woche lang beschäftigt sich die Gemeinde Herrsching mit dem Thema Flucht. Es gibt Filme, Lesungen, Konzerte, Diskussionen und eine Ausstellung

Von Patrizia Steipe, Herrsching

Eine Aktionswoche zum Thema Flucht und Asyl veranstalten Herrschinger Vereine, Kirchengemeinden, Helferkreise und der Agenda-21-Arbeitskreis "Eine Welt". Ziel ist es "Verständnis für die Situation der Flüchtlinge zu wecken, Vorurteile abzubauen und das Bewusstsein dafür zu stärken, dass das Recht auf Asyl ein von der Verfassung garantiertes Grundrecht ist", erklärte Agenda-21-Sprecher Martin Hirte. Bürgermeister Christian Schiller wird die Ausstellung am Freitag, 13. Januar, um 18.30 Uhr, im Kurparkschlösschen eröffnen. Anschließend berichtet Stephan Dünnwald, Mitglied des Bayerischen Flüchtlingsrats, über die aktuelle Situation der Flüchtlinge in Bayern. Mit einem sogenannten Reverse Graffiti wird die Künstlergruppe um Gesine Dorschner und Felix Maizet mit einer Schablone und einem Hochdruckreiniger den Titel der Veranstaltungswoche "Asyl ist Menschenrecht", auf den Gehsteig übertragen. Der Spruch soll dann auf den Bürgersteigen in der ganzen Gemeinde aufgesprüht werden und ein paar Wochen lang zu lesen sein. Am Samstag, 14. Januar, liest um 19 Uhr der Münchner Autor Fridolin Schley in der Herrschinger Insel aus seinem Buch "Die Ungesichter". Es handelt von einer 15-jährigen Somalierin, die aus ihrem Land flieht.

Die Gemeinde Herrsching beschäftigt sich mit dem Thema Flucht. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Unter dem Motto "Asyl ist Menschenrecht" steht eine Informationsausstellung, die von Sonntag, 15., bis Samstag, 22. Januar, dauert und jeweils von 13 bis 17 Uhr, am Sonntag bereits von 10 Uhr an, geöffnet ist. Sie behandelt die Ursachen der Flüchtlingskrise und zeigt die daraus entstandenen internationalen Aufgaben auf. Die Organisation Pro Asyl hat die Dokumentation erstellt. Flüchtlinge aus den Unterkünften in Herrsching und Breitbrunn werden für Gespräche bereit stehen.

Karin Schreibers Roman erscheint im Verlag Starnberger Hefte. (Foto: Maren Martell/oh)

Das Kino Breitwand zeigt am Sonntag, 15. Januar, um 18 Uhr, den Film "Raving Iran". Ein Film über Technomusiker, die auf ein Festival in Zürich eingeladen wurden. Ricardo Volkert und Jost Hecker laden am Montag, 16. Januar, um 19.30 Uhr, zu einem Benefiz-Konzert ins Welthaus "Alte Schule", Luitpoldstraße 20. Es steht unter dem Motto "Lieder von Liebe und Krieg". Bei einer Podiumsdiskussion im Herrschinger Rathaus spricht Dirk Dieber, Leiter der Arbeitsagentur Starnberg, am Mittwoch, 18. Januar, um 19.30 Uhr, über die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt und Fördermöglichkeiten für Betriebe. Auf dem Podium diskutieren anschließend Landrat Karl Roth, Gerhart Schindler, Leiter des Starnberger Jobcenters, Vertreter der Industrie- und Handelskammer Starnberg, und Herrschinger Unternehmer, die Flüchtlinge beschäftigen. Am Dienstag, 17. Januar, 19.30 Uhr, geht es im Breitwand-Kino im Film "Neuland" um eine Klasse jugendlicher Migranten in der Schweiz, die von einem charismatischen Lehrer unterrichtet werden. Die Herrschinger Autorin Karin Schreiber liest am Donnerstag, 19. Januar, um 19 Uhr, im Evangelischen Gemeindehaus, Madeleine-Ruoff-Straße 2, aus ihrem Buch "Wegmarken einer Flucht". Musikalisch wird sie von Klaus Weighart begleitet. Zum Abschluss der Veranstaltungswoche läuft am Samstag, 21. Januar, um 18 Uhr, im Breitwandkino der Film "Sonita" über eine afghanische Rapperin und Frauenrechtlerin.

© SZ vom 12.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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