Haushalt:Mehr Schulden in Wörthsee

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Die Gemeinde braucht neue Kredite, investiert und kauft Grundstücke

Von Christine Setzwein, Wörthsee

Angesichts der Tatsache, dass die Gemeinde Wörthsee gerade eine neue Schule für 15 Millionen Euro gebaut hat, geht es ihr finanziell nicht schlecht. Zwar plant Kämmerer Thomas Dischner heuer mit einem Kredit in Höhe von 2,3 Millionen Euro, so dass die Schulden bis Ende des Jahres auf 6,6 Millionen anwachsen könnten. Gleichzeitig könnten die Rücklagen auf etwa 170 000 Euro sinken. Trotzdem hat die Gemeinde Geld für Investitionen und auch noch 1,67 Millionen Euro für den Kauf von Grundstücken übrig. Die Pro-Kopf-Verschuldung steigt voraussichtlich auf 1325 Euro.

Hoffen lässt den Kämmerer, "dass wir 2017 nicht so viele Kredite und weniger Rücklagen gebraucht haben als angenommen und sich die Einkommensteuer prächtig entwickelt", sagte er in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch. An Gewerbesteuer rechnet Dischner mit 1,8 Millionen Euro, im Vorjahr waren es knapp zwei Millionen. Bei der Steuerkraft hat Wörthsee einen Platz gut gemacht und liegt nun mit 1271 Euro pro Einwohner auf Rang zehn im Landkreis.

3,1 Millionen Euro muss die Gemeinde heuer an den Landkreis überweisen. Allein 780 000 Euro gibt sie für die Kinderbetreuung aus. 250 000 Euro sind für einen neuen Kiosk an der Maistraße eingeplant, 150 000 Euro für den Breitbandausbau. Der Haushaltsplan 2018 schließt im Verwaltungshauhalt mit zehn Millionen Euro ab, im Vermögenshauhalt sind es knapp 5,4 Millionen. Für die Gemeindewerke Wörthsee, die das Projekt "Kirchenwirt" abwickeln, wurde ein Kredit von 500 000 Euro festgesetzt. Der Etat wurde vom Gemeinderat einstimmig genehmigt

Seit Juli 2015 ist die neue Grundschule nun schon in Betrieb. Jetzt konnte der Kämmerer den Abschlussbericht über die tatsächlichen Kosten geben. So lange hat es gedauert, bis die letzten Rechnungen eingegangen und bezahlt waren. Umso erfreulicher ist, dass der Neubau von Schule, Turnhalle und Hort mit Gesamtkosten von 15,4 Millionen um gut 800 000 Euro günstiger als geplant war. Allein 10,3 Millionen hat die Gemeinde an Eigenmitteln beigesteuert, die Zuschüsse lagen bei 2,85 Millionen, das Darlehen bei 2,8 Millionen Euro.

Viel Geld fließt auch in den gemeindlichen Fuhrpark. So wurden seit 2015 laut Dischner 650 000 Euro für drei Fahrzeuge für die Freiwilligen Feuerwehren Etterschlag, Walchstadt und Steinebach-Auing sowie zwei Wagen für den Bauhof ausgegeben. Weitere Anschaffungen stehen an. So soll der Bauhof noch in diesem Jahr einen Lastwagen mit Kipper und Kran bekommen. Geschätzte Kosten: 250 000 Euro. Für 2019 steht ein Transporter für 80 000 Euro auf der Wunschliste, und 2020 soll für die Walchstadter Feuerwehr ein Löschfahrzeug für 250 000 Euro gekauft werden. "Wir brauchen eine gut gerüstete Feuerwehr", sagte Dischner angesichts der Nähe zur Lindauer Autobahn. Dem widersprach niemand.

© SZ vom 02.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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