Die offenkundig unzeitgemäße und mangelhafte Beschilderung zu den Gewerbegebieten in Gilching soll abgeschafft und durch ein modernes Leitsystem ersetzt werden: Das entschied am Dienstagabend einstimmig der Gemeinderat, der somit dem Antrag von Gewerbereferent Manfred Herz (CSU) folgte. Der hält es für dringend notwendig, dass die Firmen in den künftig vier Gewerbearealen schneller zu finden sind - nämlich mit einem ausgeklügelten, einheitlichen und durchdachten System. Die Beschilderungen müssten in einer "dynamischen Gemeinde" wie Gilching auch durchgängig und nicht etwa bereits an der ersten Kreuzung nach der Autobahnausfahrt beendet sein, betonte Herz. Seiner Ansicht nach könne mit dem Konzept zudem der "Wildwuchs von Blechtafeln" an den Straßen vermieden werden. Als positive Beispiele für ein ausgeklügeltes Leitsystem nannte Herz die Orte Pfaffenhofen an der Ilm und Deggendorf.
Mit dem geplanten Verkehrsleitsystem soll auch zielgenau auf die Ortsmitte, Sportanlagen, S-Bahnhöfe und das Schulzentrum hingewiesen werden, um eine bessere Orientierung zu bieten. Denn bislang sei diese für "Suchende relativ chaotisch organisiert", sagte Bürgermeister Manfred Walter (SPD). Er hatte den Vorschlag des Gewerbereferenten als "wichtig" erachtet und hält auch die Kosten von voraussichtlich 80 000 Euro für "nicht zu hochgegriffen". Diesen Betrag empfanden Peter Unger (Grüne) und Matthias Vilsmayer (Freie Wähler) hingegen als recht üppig und fragten, ob das Leitsystem nicht auch "günstiger" zu erhalten sei. Das soll nun in enger Abstimmung mit Christoph Winkelkötter von der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GfW) im Landkreis Starnberg geklärt werden. Denn das komplexe Lenkungssystem erfordere einen geeigneten Dienstleister, hieß es im Gemeinderat. Jedenfalls werden die 80 000 Euro schon für den kommenden Haushalt vorgemerkt.
In der Sitzung kritisierte Herz auch die bisherigen Namen der Gewerbegebiete in Gilching. Bezeichnungen wie "Altes Gewerbegebiet", " A 96 Nord" und "Friedrichshafener Straße" seien sperrig und äußerst unglücklich, befand der Gemeinderat. Beim letztgenannten Gewerbegebiet, das am Sonderflughafen Oberpfaffenhofen liegt, glaubten zudem noch viele, es gehöre zu Weßling. Das müsse sich ebenso ändern, befand Herz, wie das "nicht adäquate" Schornsteinsymbol auf Hinweistafeln, denn viele der ansässigen Unternehmen seien Hightech-Firmen und Dienstleister.
Auf einen weiteren Aspekt in der Debatte verwies SPD-Fraktionssprecher Michael Rappenglück: Er meinte, dass eine "unverwechselbare und gleichartige Beschilderung" auch für Bürger ohne Smartphone und GPS-Orientierung Identifikation biete.