Gilching:Mehr Gewaltdelikte

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Die Polizei verzeichnet einen starken Anstieg

Von Patrizia Steipe, Gilching

"Mehr Gewalt, weniger Einbrüche", so lautet das Fazit der Germeringer Polizei für das Jahr 2015. Das Einzugsgebiet der Polizeiinspektion umfasst Germering, Gilching und Alling mit seinen 62 400 Einwohnern. Insgesamt wurden 2052 Straftaten begangen (Vorjahr: 2040). 613 davon in Gilching. Das sind 11,3 Prozent mehr als 2015. An oberster Stelle stehen Diebstahl (151), Straßenkriminalität (124), Straftaten im Zusammenhang mit Dro- gen (98), vorwiegende Marihuana, sowie Vermögens- und Fälschungsdelikte (95). Sorgen bereitet den Polizeibeamten die Steigerung bei den Gewaltdelikten (von 40 auf 64 im Gesamtgebiet). "Aus nichtigen Anlässen wird mit Gewalt reagiert", kritisierte der stellvertretende Polizeichef Andreas Ruch bei einer Pressekonferenz in Alling. Oft würden solche Konflikte zu Hause eskalieren und nicht selten sei Alkohol mit im Spiel. Sorgen müssen sich die Bürger aber keine machen. "Bei uns leben die Bürger sicherer als im Vergleich", sagte Ruch. Auf 100 000 Einwohner kämen bayernweit statistisch gesehen 5164 Straftaten, in Gilching sind es 3574 (Vorjahr: 3675). Mit 71,2 Prozent (Vorjahr: 78,3 Prozent) sind es die Erwachsenen, die die meisten Straftaten begehen. Einen großen Erfolg konnte die Polizei bei den Wohnungseinbrüchen erzielen. Von 53 Fällen ist dieser Tatbestand auf 20 gefallen, zehn davon wurden in Gilching verübt. Die Polizei hat einiges unternommen, um die Zahlen zu senken. Das reichte von Tipps zur Wohnungssicherung bis zu vermehrten Streifenfahrten.

83 Prozent alle Straftaten, die Jugendliche und Kinder begangen haben fallen übrigens unter die Kategorien Diebstahl, Körperverletzung oder Rauschgift. Insgesamt sind die Jugendlichen aber recht brav. Vor drei Jahren waren noch 16, 6 Prozent aller Straftäter jugendlich heute sind es 5,1 Prozent. Ein Grund dafür seien die Präventionsmaßnahmen an Schulen, bei denen die Schüler lernen Konflikte verbal beizulegen, ist sich die Polizei sicher.

Asylbewerber und Zuwanderer seien übrigens kaum auffällig. Im vergangenen Jahr hat diese Personengruppe 25 Fälle verübt: Sechsmal Gewalt in den Einrichtungen, viermal Drogenkonsum, dreimal Ladendiebstahl, dreimal Schwarzfahren und dreimal eine Straftat gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Damit sind unter allen Tatverdächtigen 2,4 Prozent aus dem Ausland. Besonders stolz ist die Polizei darüber, dass die Aufklärungsquote um 4,7 Prozent auf 62,6 Prozent gesteigert werden konnte. In Gilching liegt die Quote sogar bei 65 Prozent.

© SZ vom 20.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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