Er soll den Van seiner Oma gegen einen 580 PS starken Lamborghini verpfändet haben. Er hat wohl Scheinangebote auf Internetplattformen gestellt. Wie die Polizei am Dienstag nun berichtet, ist ein 21-jähriger Mann aus Gilching festgenommen worden. Am Montag "klickten deshalb an seinem neuen Wohnort in Weilheim die Handschellen", heißt es im Polizeibericht. Der Gilchinger hatte zuvor bereits als Beschuldigter in einem größeren Betrugsverfahrens die Aufmerksamkeit der Germeringer Ordnungshüter auf sich gezogen. Wie die Polizei berichtet, lief sein "Modus operandi" in diesem Betrugssammelverfahren stets nach dem Muster ab, dass er Waren im Internet unter verschiedenen Accounts anbot, die er sich anschließend von den jeweiligen Geschädigten aus dem gesamten Bundesgebiet bezahlen ließ, ohne dass er diese Waren jemals besaß. So bot er etwa Kleintraktoren mit Frontlader im Wert von jeweils 7000 Euro an, indem er Fotos dieser Traktoren aus dem Internet herunterlud und diese anschließend in seinem Account einstellte. Andere Artikel, die er im Sortiment hatte, waren Kettensägen, Stromgeneratoren sowie Forstseilwinden und Rundballenzangen.
Diese sogenannten Warenbetrügereien beging er von seinem Wohnort in Gilching aus. Nun wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft München II ein großes Sammelverfahren von einem Ermittlungsbeamten der Polizei Germering gegen den Beschuldigten eingeleitet. In diesem noch laufenden Verfahren geht es um knapp 100 Anzeigen von Geschädigten aus dem gesamten Bundesgebiet, die wohl Opfer des jungen Betrügers geworden sind. Die dabei verursachte Schadenssumme schätzt die Polizei auf etwa 50 000 Euro. Da gegen den jungen Mann und mutmaßlichen Betrüger noch eine Bewährungsstrafe offen war, konnte die Germering Polizei in Zusammenarbeit mit den Landsberger Kollegen einen Bewährungswiderruf erwirken. Weitere Verfahren ebenfalls wegen Betrugs und Fahrens ohne Führerschein sind anhängig. Der nunmehr festgenommene 21-Jährige dürfte für längere Zeit keinen weiteren Schaden mehr anrichten, glaubt die Polizei. Denn er muss mit einer längeren Haftstrafe rechnen.