Gilching:Für Körper und Seele

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Von Wünschelrutengängern bis Laufprofis - auf der Gesundheitsmesse in Gilching präsentieren sich 40 Aussteller

Von Patrizia Steipe, Gilching

"Nordic Walking war gestern, jetzt gibt es die Smoveys", erklärt Irene Conradt. In jeder Hand schwingt die Starnbergerin leuchtend grüne Plastikringe, in denen Stahlkugeln summen und sich die Vibration in die Hände überträgt. Das Ganze helfe, die Fitness zu steigern und Stress abzubauen, so die zertifizierte Smovey-Coachin. Ein paar Schritte weiter beugt sich Helmut Reiz konzentriert über ein Blatt Papier. Er hält ein Pendel zwischen seinen Fingern. Immer wenn das Pendel ausschlägt, zeichnet Reiz auf seiner Skizze eine Linie ein. Bei dieser "Schlafplatzdiagnose aus der Ferne" könne er Erdverwerfungen und Wasseradern, die sich im Bettbereich kreuzten, feststellen und diese Störfelder dann neutralisieren, sagt der Diplom-Ingenieur und Experte für Wasseradern, Wünschelrutengehen und Erdgitternetze.

Reiz war nicht der Einzige, der am Wochenende auf der Gilchinger Gesundheitsmesse mit alternativen Methoden für Gesundheit und Fitness warb. Eine "Expertin für selbstbefreiende Transformationsprozesse" beschwor mit der "Kraft der Mitte", japanische Meridianbehandlungen gab es am Shiatsu-Stand, und Familienaufstellen bot eine Heilpraktikerin der Psychotherapie an. Ansonsten deckte das Spektrum der 40 Aussteller eine große Bandbreite aus dem Gesundheitsbereich ab. Das reichte von Sportkursen über Ernährung über speziellen Matratzen bis zu Hörgeräten. Auch soziale Einrichtungen wie das Bayerische Rote Kreuz, die Malteser, eine Suchthilfe und der Verein Frauen helfen Frauen stellten sich vor. Dazu gab es Vorträge und Mitmach-Angebote.

Etliche Aussteller setzten auf die segensreichen Wirkungen von Bewegung. Christine Hohmann warb für ihre Gilchinger Laufschule, in der man das Joggen lernen könne. "Man kann viel falsch machen beim Laufen", erklärte sie. Manche ihrer Kursteilnehmer machen sich für einen Wettbewerb fit, anderen gefällt es, in der Gruppe zu laufen. Neben der richtigen Lauftechnik sei natürlich der passende Schuh ausschlaggebend für den Erfolg. Dafür stand bei der Gesundheitsmesse der Starnberger "Foot-Trainer" Bob Bonkowski parat. "Die meisten Menschen laufen falsch", hat der ehemalige Spitzensportler festgestellt. Schmerzen von den Fersen bis in die Kiefer hinein seien die Folge. Und zwar nicht nur bei den Normalbürgern. International bekannte Weltstars aus den verschiedenen Sportdisziplinen habe er schon beraten und nach Analysen der Füße und des Gehverhaltens mit Einlegesohlen ausgestattet. "Fuß- und Schuhtuning" nannte er das.

Wenig Platz benötigt die "Hausapotheke" von Nicola Gildner-Kiendl. Die Germeringerin präsentierte Fläschchen mit ätherischen Ölen wie Pfefferminze, Zimt, Lavendel oder Zitrone. Diese könne man für fast alle Beschwerden einsetzen - entweder als Tropfen eingenommen, auf die Haut aufgetragen oder durch den Vernebler eingeatmet, versicherte sie.

Den meisten Zulauf aber hatte der Stand der Gautinger Familie Cramer. Das Gautinger Backhaus hatte einen Eisstand mit selbst gemachtem Bio-Eis aufgebaut. Sorten wie "Ingwer", "Ziegenmilch-Walnuss" und "Birnen-Sorbet" gingen weg wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln.

© SZ vom 20.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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