Ein Exhibitionist gibt in der Gemeinde Gilching Anlass zur Besorgnis. Mehrere Schülerinnen und Frauen sollen auf dem Nachhauseweg von einem Autofahrer abgepasst und belästigt worden sein. Zwei 15-jährige Mädchen und eine 25-jährige Frau haben bereits nach Angaben der zuständigen Polizei in Germering Anzeige erstattet. Die Germeringer Polizei sucht nun nach dem unbekannten Täter und überwacht die Umgebung der Schulen mit Zivilstreifen in den Mittags und Nachmittagsstunden.
In den Schulen wurde auf diese Nachricht ebenfalls sofort reagiert. Der Direktor des Christoph-Probst-Gymnasiums, Peter Meyer, hat sich bereits in einem Brief an alle Eltern und Erziehungsberechtigten gewandt, in dem er sie über die Vorfälle informierte und Verhaltenstipps gab. So sollten Kinder die Straßenseite wechseln, zügig weitergehen und den Täter möglichst ignorieren. Zudem sollten sie Passanten ansprechen, mit dem Handy Hilfe holen und offen über den Vorfall sprechen. Eltern sollten ihre Kinder aber nicht in Panik versetzen und die Polizei informieren. Die Schule werde zudem in den Jahrgangsstufen acht bis zehn auf die Mädchen zugehen und den Umgang mit solchen Ereignissen besprechen.
Auch die Rektorin der James-Krüss-Grundschule, Karin Zauchner, hat ähnlich reagiert. Sie verweist in ihrem Brief an die Eltern auf das regelmäßige Kursangebot an der Schule zum Thema: "Wie verhalte ich mich fremden Menschen gegenüber". Am 19. April gebe es den nächsten Kurs für die vierten Klassen, schreibt sie. Bei Exhibitionismus handelt es sich um eine Form der sexuellen Gewalt, bei der der Täter seine Befriedigung über den Schrecken, die Empörung oder den Abscheu des Opfers erhält. Über das Entblößen geht die Tat meist nicht hinaus. Die Polizei sucht nun nach einem Mann, der den Schulen zufolge "aus dem europäischen Kulturraum"stammen soll.